Manon Priebe

freie Journalistin / Social Media-Managerin, Frankfurt am Main

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Artikel

Was ist dran am Mythos "Das Internet stürzt Diktaturen"?

Die Annahme

"Der neue Alptraum der Tyrannei: Twitter", titelte die "Los Angeles Times" zu den Protesten im Iran nach den gefälschten Wahlen im Juni 2009. Auch deutsche Politiker wie Heiner Geißler waren sich sicher: "Das Internet hat den entscheidenden Anteil an dieser demokratischen Revolution", sagte der CDU-Politiker damals dem "Spiegel". Soziale Medien galten auch während der 18-tägigen Revolution 2011 in Ägypten, die mit dem Sturz Hosni Mubaraks endete, als wichtige Multiplikatoren der Regimegegner.


Was ist dran?

Sadaf Ali und Shahira Fahmy relativieren die Rolle von Facebook für die ägyptische Revolution: "Das soziale Netzwerk war nur ein weiteres Tool, das die Bürger benutzt haben, um ihr Anliegen im Westen und in internationalen Medien bekanntzumachen." Die Aktivisten Ahmed Maher, Ramy Raoof und Gigi Ibrahim betonen, dass der Umbruch in Ägypten "keine Facebook-Revolution" gewesen sei. Auch die Medienforscherin Merlyna Lim fand heraus: "Die arabischen Aufstände fußen auf jahrelangem zivilgesellschaftlichem Engagement innerhalb der Region – online wie offline.".....



Text für den Synodenreader Evangelischen Kirche in Deutschland zum Thema "Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft". Auseinandersetzung mit dem Internet-Mythos "Das Internet stürzt Diktaturen" unter Einbindung aktueller Studienergebnisse (zusammen mit Angela Gruber).

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