Weihnachten 2021. Mattea Weihe ist im Einsatz auf dem Mittelmeer, als sie und ihr Team über 500 Menschen an Bord nehmen, die ansonsten mit hoher Wahrscheinlichkeit ertrunken wären. Am 1. Januar 2022 geht sie gemeinsam mit den Geretteten von Bord. Menschen aus Bangladesh, Tunesien, Lybien, der gesamten Sub-Sahara-Region und Sahelzone Afrikas feiern an diesem Abend mit der Sea-Watch-Crew Silvester. Es sind Geschichten wie diese, die Mattea Weihe erzählt, fragt man sie, warum sie all das auf sich nehme. Seit Ende 2017 ist sie bei der Organisation für Seenotrettung Sea-Watch. Wenig ist seitdem besser geworden, vieles schwieriger. In den vergangenen Wochen blieben die Häfen in Italien für Schiffe von Seenotrettungs-Organisationen geschlossen. Denn in Italien weht ein stärkerer Wind von rechts. Was ändert sich nun für die Crew der Sea-Watch und warum entsenden sie ausgerechnet jetzt ein neues Schiff ins Mittelmeer?
Lukas Hildebrand
Journalist, Hamburg / Berlin
Interview