Im West-Berlin der Achtziger war vieles möglich. Umgeben von Mauern und Stacheldraht, entsteht mitten im Kalten Krieg ein gesellschaftliches Experimentierfeld. Das ist das Setting dieses RBB-Podcasts. In zehn Folgen erzählt er die Geschichte der westlichen Hälfte dieser geteilten Stadt nach. Es geht um Hausbesetzungen und die Antes-Affäre, um Heroin und die Kinder vom Bahnhof Zoo, um die Aids-Krise und exzessive Partynächte. Die Mauerstadt galt vielen als Babylon. Denn zwar gehörte sie zur Bundesrepublik, lag jedoch mitten in der DDR. Dadurch erhielt sie ihren Sonderstatus: Wer hier lebte, durfte zwar nicht den Deutschen Bundestag wählen, konnte dafür aber auch nicht für die Armee eingezogen werden.
Folglich zog es (Lebens-)Künstler, Studierende und Wehrdienstflüchtige nach West-Berlin. Der Host Johannes Nichelmann trifft Menschen, die dabei gewesen sind, und lässt sie berichten. Der Bordell-König Otto Schwanz kommt in diesen Geschichten vor, der Politiker Wolfgang Antes, natürlich auch David Bowie. Mit hervorragendem Storytelling beschreibt Nichelmann eine Stadt, in der die Lebensentwürfe nicht unterschiedlicher sein könnten.
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