Seit einigen Tagen ist Ricarda Lang Co-Vorsitzende der Grünen. Sie gilt als junge Idealistin aus dem linken Flügel der Partei und ist mit 27 Jahren die jüngste grüne Bundesvorsitzende. Auf Twitter scheint dies zweitrangig: Hier steht vor allem der Körper der Politikerin im Fokus.
Bei dicken Frauen, wie Ricarda Lang, verschränken sich Misogynie und Dickenfeindlichkeit. Obwohl wir Begriffe wie " Fat Shaming " oder "Body Positivity" längst kennen, wird das Thema selbst von Feminist*innen kläglich vernachlässigt. Der implizite Vorwurf, seinen Körper könne man ja schließlich ändern und abnehmen, wenn man nur wolle, scheint uns derart schlüssig, dass Betroffene letztlich allein bleiben. Hier versteckt sich die subtile Annahme, dicke Menschen seien faul und undiszipliniert. Klar, dass ihre Meinung zu Klimapolitik und Seenotrettung entsprechend nicht relevant sein kann.