Selten schien die Menschheit etwas mehr zu ersehnen als die Zeit nach der Pandemie. Für manche ist es vielleicht ein Barabend mit den Freunden oder das Fest mit Oma, Opa oder dem Enkelkind, das schmerzlich fehlt. Helga Hofmann fehlt vor allem eines: Der Plausch mit den Menschen in ihrer Kleinstadt.
Helga Hofmann schreibt daheim Gedichte über die Pandemie.
Auf ihrem Abendspaziergang traf sie vor Corona Nachbarn, Chorsänger oder den Oberschullehrer ihres Enkels.
"Plötzlich war ich immer eineinhalb Stunden unterwegs, obwohl es nur einmal ums Karree war", erinnert sich die 78-Jährige lachend. Doch die Menschen wurden nachlässiger, sagt sie - Abstände kaum noch eingehalten. Etwa ein Jahr nach Pandemiebeginn geht Hofmann kaum noch spazieren.
Sie hat einen Wunsch: dass mehr Menschen sich impfen lassen. Deswegen versucht sie mit Verwandten zu diskutieren oder liest Gedichte im Radio vor. Die Texte handeln etwa von dem Leben nach dem Pieks. Nicht nur die Sprechstundenhilfe bei ihrem Arzt kennt ihre Werke. Mittlerweile bekommt Helga Hofmann Zuschriften aus ganz Bayern...