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(F+) Arbeit bis zur Selbstaufgabe: Realität für osteuropäische Pflegekräfte

Foto: Thea Marie Klinger

Zuzanna* sieht müde aus, ihr Gesicht ist zerknittert von der Nacht. Sie sitzt auf der Terrasse vor der Küche. Gegen das Novemberwetter trägt sie eine beige Steppjacke. In der einen Hand hält sie eine Zigarette, in der anderen eine Tasse mit polnischem Kaffee. Es ist einer von wenigen Momenten, die sie für sich hat, wenn sie in Deutschland ist. Den Großteil ihrer Zeit muss sie nach Walther* sehen. Ihn wecken, duschen, anziehen. Mit Walther frühstücken, spazieren gehen, für ihn Essen kochen. Für mehrere Wochen dreht sich in ihrem Leben die meiste Zeit alles um ihn.

Zuzanna ist 64 Jahre alt. Seit 14 Jahren arbeitet sie in Deutschland als 24-Stunden-Betreuerin für alte und kranke Menschen. Das bedeutet: Arbeit rund um die Uhr.


Diese Recherche wurde von der Katholischen Journalistenschule (ifp) in München gefördert.

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