Bäume entfernen, statt neue zu pflanzen - manchmal kann das der richtige Weg zum Klima- und Umweltschutz sein. Ein Beispiel ist die Renaturierung von Mooren wie in Schwenningen.
Etwas Moos und Gras bedecken den trockenen Boden, rundherum stehen Bäume; an ein Moor erinnert in Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) erst einmal wenig. Zu stark hat der Mensch das Moor schon beschädigt. Katharina Baudis von BUND erklärt, warum intakte Moore gerade für den Klimaschutz wichtig sind: "Wachsende Moore sind effektive Kohlenstoffspeicher, sogar noch effektiver als Wälder."
Trockenlegung beschädigte ÖkosystemeIn den vergangenen Jahrhunderten wurden Moore weitgehend trockengelegt, damit die Fläche und der nährstoffreiche Torf genutzt werden konnten. Dafür wurden Gräben gezogen, durch die das im Moor gespeicherte Wasser abfloss. Die Trockenlegung beschädigte die sensiblen Ökosysteme, indem sie auf der einen Seite viel Kohlenstoff freisetzte und auf der anderen vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum nahm.
Moor in ursprünglichen Zustand bringenDarum soll das Moor im Schwenninger Moos wieder in seinen ursprünglichen Zustand gebracht werden. Thomas Kring vom Naturschutzgroßprojekt Baar, erklärt, wie das theoretisch funktioniert: "Aktuell ist der Torf entwässert, der Zersetzungsprozess findet statt und Kohlenstoff in verschiedenen Formen geht in die Atmosphäre." Dann kommt das Wasser, der Zersetzungsprozess wird gestoppt, so verbleibt der Kohlenstoff im Torf. Praktisch heißt das hauptsächlich, dass Sperren in die künstlichen Gräben gebaut werden, damit das Wasser nicht wieder aus den Mooren abfließt. Häufig kümmert sich der BUND mit Freiwilligen darum.