Leonie March

Journalistin, freie Korrespondentin, Südafrika

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Die Rückkehr der Schuppentiere

Foto: Matt van Wieringen

Auf der Suche nach dem Ursprung der Corona-Pandemie gerieten Pangolins in den internationalen Fokus. Asiatische Staaten wie China, in denen die Schuppen der Tiere für traditionelle Medizin genutzt werden, verhängten daraufhin ein weitgehendes Handelsverbot. Artenschützer hoffen, dass sich dies auch positiv auf die bedrohten Populationen auf dem afrikanischen Kontinent auswirkt. Mit aufwändigen Auswilderungsprojekten sollen die Tiere vor dem Aussterben bewahrt werden. Leonie March hat eines dieser Projekte besucht. 

Das dürre, kniehohe Gras bewegt sich leicht im Licht der untergehenden Sonne, ein leises, rhythmisches Klackern ist zu hören - das Geräusch, das die harten Hornschuppen verursachen, während das nach ihnen benannte Schuppentier durch die weite Buschlandschaft streift. Ansonsten weist nichts darauf hin, dass hier ein Pangolin unterwegs ist, ein seltenes, scheues und nachtaktives Säugetier, das aufgrund seines Aussehens auch als Tannenzapfentier bezeichnet wird.

Simon Naylor wird bei diesem Anblick ganz warm ums Herz. Denn eigentlich gälten Pangolins in dieser Gegend seit Anfang der 1980er Jahre als ausgestorben, erzählt der Conservation Manager des ‚&Beyond Phinda Private Game Reserve ' im Südosten Südafrikas. Neben der Wilderei ist der Verlust ihres natürlichen Lebensraums einer der Hauptgründe dafür. Wildnis wurde zu Farmland, Pestizide, elektrische Zäune und die wachsende Bevölkerung verdrängten die Tiere.

Auch dort, wo sich heute das Schutzgebiet befindet, grasten früher Kühe, wurden Ananas und Sisal angebaut. Mittlerweile ist das unvorstellbar, die 28.000 Hektar umfassende Savannen- und Buschlandschaft wirkt unberührt, Elefanten, Nashörner, Löwen und viele andere Wildtiere wurden hier wieder angesiedelt. Phinda bedeutet aus der Sprache der Zulu übersetzt so viel wie Rückkehr und macht diesem Namen alle Ehre.

Die Rückkehr der Pangolins sei jedoch etwas ganz Besonderes, betont Simon Naylor. „Die meisten Wildtiere, von Antilopen über Löwen bis zu Elefanten können wir hier in Südafrika etwa bei Wildtier-Auktionen kaufen. Pangolins nicht." Privat- und Nationalparks halten durch diese Verkäufe ihre Bestände unter Kontrolle, aber niemand möchte ein seltenes Schuppentier loswerden.

„Deshalb sind wir besonders froh, dass uns diese Tiere im Rahmen eines Artenschutz-Projektes anvertraut wurden." Denn Phinda gehört zu den Schutzgebieten, die die panafrikanische ‚ African Pangolin Working Group ' ausgewählt hat, um Schuppentiere, die aus dem illegalen Handel befreit wurden, wieder auszuwildern.

Ray Jansen, Zoologe und Professor für Umweltwissenschaften an der Tshwane University of Technology, hat die Non-Profit-Organisation 2011 gegründet. Sie ist die erste und einzige, die sich auf den Schutz, die Erforschung und Rehabilitation der vier afrikanischen Pangolin-Arten spezialisiert hat.

„Es klingt bizarr, aber bis 2009 hatte ich selbst noch nie ein Pangolin gesehen", erzählt er. Ein ehemaliger Student sei damals mit der Idee einer Doktorarbeit über Pangolins in der Kalahari herangetreten. „Erst da wurde mir der weltweit zunehmende illegale Handel mit diesen Tieren und die Tatsache, dass fast nichts dagegen unternommen wird, schmerzlich bewusst."

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