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"Wir haben pro Woche drei, vier Bettwanzenfälle"

SZ-Magazin: Sie arbeiten seit 20 Jahren als Schädlingsbekämpfer. Wegen welches Schädlings rücken Sie am häufigsten aus?


Manfred Gorzitze: Mäuse, Ratten, Schaben - nach wie vor. Ich gehe aber davon aus, dass es dieses Jahr wieder mehr Wespen und Insekten sein werden, weil der letzte Winter mild war.


Heißt das, dass das Klima Ihre Arbeit verändert?


Ja. Dadurch kommen ständig neue Tiere dazu. Zum Beispiel die Waldschabe oder der asiatische Marienkäfer. Die hat es in Deutschland früher nicht gegeben. Das hat aber auch durch die Globalisierung sehr zugenommen.


Wie das?


Jeder kann heute überall hinreisen und die Tiere so einschleppen. Als ich 2000 anfing als Schädlingsbekämpfer zu arbeiten, haben wir zwei-, dreimal im Jahr Bettwanzen behandelt. Heute haben wir pro Woche drei, vier Bettwanzenfälle. Einmal hat uns eine Bäckerei aus einem Supermarkt wegen eines Skorpions angerufen. Tatsächlich war dort ein acht Zentimeter großer Wüstenskorpion mit den Bananenkisten angeliefert worden.


War das das exotischste Tier, das Sie einfangen mussten?

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