Sprechen, Schweigen, Singen: Fikri Anıl Altıntaş und sein Vater Mustafa
In seinem Debütroman „Im Morgen wächst ein Birnbaum" untersucht Fikri Anıl Altıntaş Stereotypen der Männlichkeit. Ein Gespräch mit dem Schriftsteller und seinem Vater über türkische Player, Macht und Verletzlichkeit.
Sie sind mit kleinen Texten über Männlichkeit im migrantischen Milieu bekannt geworden. Warum haben Sie damit ausgerechnet auf Instagram angefangen?Fikri Anıl Altıntaş: Meine Erfahrung war, dass Menschen typisch türkische Dinge mit mir assoziierten. Das Schreiben hat mir den Mut gegeben, das infrage zu stellen. Es war keine strategische Entscheidung: ein hessischer Türke, der Feminismus aus einer männlich-muslimischen Perspektive betrachtet. Ich wollte mich mit anderen austauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, die es auch gleichzeitig cool und problematisch fanden, wenn jemand zu ihnen sagte: „Du als Türke bist so leidenschaftlich." Heute weiß ich: Das ist sexuelle Exotisierung.