Mitmachen statt nur zugucken: Auf Social-Media-Plattformen wie Twitter löst sich in der Pornografie die Grenze zwischen Darstellen und Zuschauen auf. Eine Entwicklung, die gleichzeitig stereotype Rollenbilder fortschreibt, findet der Autor Leon Igel.
Twitter, Instagram und Co. vereinnahmen inzwischen den gesamten Körper ihrer User. So gibt es auf Twitter eine große und kostenlose Amateur-Porno-Community. Ich bekomme Likes, also bin ich ein wertvoller Mensch! Die Pornografisierung der Gesellschaft schreitet voran.
Sex wird zum Online-Happening, das quasi-authentisch inszeniert aber besonders stereotype Rollenbilder reproduziert. Denn diese lassen sich nach Marktlogik besonders gut verwerten.
Mit Onlyfans gibt es mittlerweile eine Plattform, die sich fast ausschließlich um Pornos dreht. Das Besondere: Wer dort Fotos oder Videos einer Person sehen will, muss bezahlen. Meist um die zehn Euro pro Sex-Influencer und Monat. Mittlerweile gibt es Sexfluencer, die von der Plattform leben.