Mann und Frau oder Frau und Mann: so pflegen zumeist
die beiden Geschlechter bezeichnet zu werden. Davon unbeirrt, ist in
Grammatikbüchern nie vom fraulichen Geschlecht die Rede,
sondern hier steht dem männlichen das weibliche Geschlecht
gegenüber. Briefliche Anreden wiederum kennen keinen sehr geehrten Mann,
sondern stattdessen neben der derart höflich angesprochenen Frau nur
den sehr geehrten Herrn. Und auch Hunden wird einzureden
versucht, dass sie neben dem Frauchen nicht etwa einem Männchen Folge zu
leisten haben, sondern einem Herrchen. Spätestens am Abend erhöhen die
TagesschausprecherInnen noch einmal die Verwirrung und grüßen nicht etwa
"meine Frauen", sondern "meine Damen und Herren", ganz d'accord mit den
Damen- und Herren-WCs.
Obwohl die Frauen gewiss lieber weiblich als dämlich sind, kann man(n) kaum etwas falsch machen, wenn man(n) sie bei möglichst vielen Anlässen als Damen tituliert und nicht als Weiber – die "fünfte Jahreszeit" vielleicht ausgenommen. Die Bezeichnungen "Weib" und "Weiber" sind wohl aus ähnlichem Grund ein No-Go geworden wie die Bezeichnung "Neger". Nicht der Wortsinn von "Weib" (heiratsfähige Frau) und "Neger" (dunkelhäutiger Mensch), sondern ihre diskriminierende Umdeutung hat diese Wörter unmöglich werden lassen. Viel besser ist es der "Dame" (siehe "dämlich") auch nicht ergangen, deren anfängliche Bedeutung (Herrin des Hauses, lateinisch "domina") auf die von "Frau" im Sinne von "gnädige Frau", das heißt "Herrin", hinausläuft.
Typisch Patriarchat, dass das Wort "Mann" (männlicher Mensch) keine vergleichbare Herabwürdigung erfahren hat, dem eigentlich "Männin" – entsprechend dem englischen "woman" neben "man" – zur Seite zu stellen wäre. Demzufolge ist im wirklichen deutschen Reden das Anrede-Wortpaar "Herr und Frau" beziehungsweise "Frau und Herr" noch das in sich stimmigste. Hunde und weitere Heimtiere sind also gut informiert.
HINWEISE
Obwohl die Frauen gewiss lieber weiblich als dämlich sind, kann man(n) kaum etwas falsch machen, wenn man(n) sie bei möglichst vielen Anlässen als Damen tituliert und nicht als Weiber – die "fünfte Jahreszeit" vielleicht ausgenommen. Die Bezeichnungen "Weib" und "Weiber" sind wohl aus ähnlichem Grund ein No-Go geworden wie die Bezeichnung "Neger". Nicht der Wortsinn von "Weib" (heiratsfähige Frau) und "Neger" (dunkelhäutiger Mensch), sondern ihre diskriminierende Umdeutung hat diese Wörter unmöglich werden lassen. Viel besser ist es der "Dame" (siehe "dämlich") auch nicht ergangen, deren anfängliche Bedeutung (Herrin des Hauses, lateinisch "domina") auf die von "Frau" im Sinne von "gnädige Frau", das heißt "Herrin", hinausläuft.
Typisch Patriarchat, dass das Wort "Mann" (männlicher Mensch) keine vergleichbare Herabwürdigung erfahren hat, dem eigentlich "Männin" – entsprechend dem englischen "woman" neben "man" – zur Seite zu stellen wäre. Demzufolge ist im wirklichen deutschen Reden das Anrede-Wortpaar "Herr und Frau" beziehungsweise "Frau und Herr" noch das in sich stimmigste. Hunde und weitere Heimtiere sind also gut informiert.
HINWEISE
- DUDEN 7. Das Herkunftswörterbuch
- KLUGE. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache