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Auskunft in Echtzeit

Wassertest bestanden: Verkehrsministerin Ilse Aigner und Bahnchef Klaus-Dieter Josel haben am Freitag die digitale Anzeige in Englschalking vorgestellt. (Foto: Robert Haas)


Am S-Bahnhof Englschalking gibt es jetzt ein digitales Fahrgastinformationssystem. Insgesamt 61 Stationen sollen damit ausgestattet werden

Wasserdicht ist sie schon einmal, die neue digitale Anzeige an der S-Bahn-Station in Englschalking. Bei strömendem Regen haben die Informationsanlage am Freitagvormittag der bayerischen Bahn-Chef Klaus-Dieter Josel und Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner (CSU) in Betrieb genommen. An 61 Stationen in und um München installiert die Bahn bis Ende 2019 solche digitalen Informationsanlagen, um die Fahrgäste künftig nicht nur mittels Durchsagen, sondern auch optisch informieren zu können. Die Aufrüstung hat der Freistaat Bayern mit 1,2 Millionen Euro unterstützt.

"Die Fahrgäste haben uns zurückgemeldet, dass sie uns Störungen verzeihen, aber im Störungsfall ordentlich informiert werden wollen", erläutert Pressesprecher Michael-Ernst Schmidt. "Bei Störungen ist Information das A und O", bestätigt Verkehrsministerin Aigner. Das neue System soll Informationen in Echtzeit liefern - "in Sekundenschnelle", wenn man den Konzernbevollmächtigten Josel beim Wort nimmt. Zwischen fünf und sieben Millionen Euro koste das Projekt insgesamt, so Pressesprecher Schmidt.

Vor einigen Wochen ist zudem die Betaversion einer "Live Map" in der App "München Navigator" der Bahn an den Start gegangen, die mit virtuellen Abfahrtstafeln auf dem Smartphone über den Fahrtverlauf aller S-Bahnen informiert.

Besonderer Knackpunkt bei der Echtzeit-Information sei die Schnittstelle zwischen dem internen Informationssystem der Bahn und der öffentlichen, GPS-basierten Anzeige gewesen, so Schmidt: "Wir benutzen eine Software, die diese Schnittstelle überbrückt und dennoch unserem Sicherheitsstandard gerecht wird." Allein diese Software hat sich die Bahn eineinhalb Millionen Euro kosten lassen - wobei das Verkehrsministerium mit seiner Finanzspritze einen Großteil dieser Kosten übernommen hat. Die Gelder des Freistaats kommen vom 100 Millionen Euro schweren Fördertopf aus dem Zusatzprogramm des bayerischen Verkehrsministeriums zur Unterstützung des öffentlichen Verkehrs.

Die verbesserte Fahrgastinformation ist Teil der Qualitätsoffensive der S-Bahn München, zu der auch die Einzäunung der Stammstrecke, die Modernisierung der unterirdischen Stationen sowie aller 238 bestehenden Züge gehören. Mit den insgesamt 80 Maßnahmen will die Deutsche Bahn die Basis für die Inbetriebnahme der zweiten Stammstrecke schaffen.

Bis Ende des Jahres 2019 sollen im Stadtgebiet München auch die S-Bahn-Stationen Aubing, Fasangarten, Langwied, Leienfelsstraße, Neuaubing, Obermenzing und Untermenzing sowie 54 weitere Stationen in den angrenzenden Landkreisen mit einer digitalen Anzeige ausgerüstet werden.

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