13 Abos und 5 Abonnenten
Artikel

Müll trennen nach Konzept

Mit den richtigen Konzept, kann Müllvermeidung ganz einfach sein.

To-Go Becher, Druckerpapier und Laborartikel: An Universitäten kommt viel Abfall zusammen. Da ist es wichtig, Systeme zu entwickeln, die den Müll reduzieren. Wir werfen einen Blick auf das Mülltrennungskonzept der Universität Duisburg-Essen (UDE) und haben es mit dem der Christian Albrechts-Universität zu Kiel verglichen. Die gilt als ein Vorbild in Sachen Abfallvermeidung.

„Wichtig sind die Fragen, welche Abfälle wo in welcher Menge anfallen und inwieweit diese getrennt gehalten werden können", erklärt Ulrike Bohnsack von der Pressestelle an der Universität Duisburg-Essen. „Hierbei müssen vor allem ökologische, rechtliche und ökonomische Anforderungen berücksichtigt werden." Die Stabsstelle Arbeitssicherheit und Umweltschutz an der UDE überlegt deshalb immer wieder Konzepte und Ansätze, wie die Abfallentsorgung und der Umweltschutz an der Uni nachhaltig weiter verbessert werden kann.

Deshalb hat die CAU das "Klik- Klimaschutzkonzept 2030" erstellt. Hier wird sich zunächst die Ist-Situation angeschaut und eine Analyse durchgeführt, um konkret Müll verhindern zu können. „Es lassen sich etwa 15 bis 30 Prozent Abfall vermeiden", schreibt Kopytziok. Darunter seien Papierhandtücher, die versehentlich aus den Papierhandtuchspendern mit herausgezogen werden, veraltete Flyer und Broschüren, Mülltüten aus Kunststoff, in denen nur eine geringe Menge an Abfall lagert und einseitig bedruckte Papiere.

Der Lösungsansatz sind Erinnerungsaufkleber an allen Druckern und Kopierern, eine knapper gemessene Druckauflage bei Flyern und eine Umstellung auf eine bessere Qualität der Papierhandtücher plus Hinweise an den Handtuchspendern.Die Christian Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat hierfür in den Jahren 2017 und 2018 gemeinsam mit einer studentisch geführten AG ein Abfallvermeidungskonzept erstellt. Bereits 2018 verringerte sich der Abfall um 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In einem aktuellen Artikel zur Abfallvermeidung schreibt Dr. Norbert Kopytziok, dass die CAU bis 2030 weitestgehend klimaneutral werden möchte. Er arbeitet im Koordinationsbüro der Kieler Universität für Umwelt und wünscht sich eine Vorreiterrolle für die deutsche Hochschullandschaft zu spielen.

Zu wenig Stellplätze an der UDE

Sowohl an der CAU als auch an der UDE wird in geschlossenen Räumen Altpapier und Restmüll voneinander getrennt. „Altpapier wird über blaue Papierkörbe, die zentral eingekauft werden und über das Reinigungspersonal in allen Räumen verteilt gesammelt" so Bohnsack. Die Restmüllbehälter seien andersfarbig. Da diese in den Räumen von wenigen Menschen genutzt werden, lässt sich das Altpapier gut trennen und recyceln.

An der CAU ist nur der Behälter für Restmüll mit einem Beutel versehen, das Altpapier kommt nach der Leerung gesammelt in einen blauen Sack mit hohem Fassungsvermögen. In den Büroräumen gibt es nur einen Papierkorb, der restliche Abfall wird in der Teeküche gesammelt und dort nach Verpackungs-, Bio-, und Restmüll getrennt. „So lassen sich zehn Tonnen Kunststoffabfall pro Jahr vermeiden", resümiert Kopytziok.

Im öffentlich zugänglichen Bereich der UDE fallen vor allem Verpackungsabfälle der Cafeterien an, die über das Studierendenwerk erfasst werden. In anderen Bereichen innerhalb und außerhalb von Gebäuden wird der Abfall nicht getrennt. „Die Verschmutzung ist zu hoch, um die Abfälle direkt recyceln zu lassen", erklärt Bohnsack. Deshalb werde der Müll einer Vorbehandlung zugeführt, bei der insbesondere Papier, Pappe, Karton und Kunststoff sowie Metall und Holz zuvor sortiert werden würden. Am Campus Essen werden die Abfälle weitestgehend auf dem zentralen Entsorgungshof S08 gelagert.

Laut Bohnsack werde durch die Menge an getrennten Müllfraktionen viel Stellplatz benötigt, der in Essen begrenzt sei. Da sich die Gebäude am Campus Duisburg über ein großes Gebiet verteilen, sei hier die Stellplatzsituation noch schwieriger. Auch an der CAU findet eine Nachsortierung an den Abfallcontainern auf den Müllsammelplätzen am Campus statt. Allerdings wird hier der Rest- und Altpapiermüll bereits getrennt gesammelt.

Darüber hinaus arbeitet die CAU auf eine vollständige Digitalisierung der Arbeitsprozesse hin, um die Verwaltungsvorgänge künftig papierlos zu gestalten. „Der Papierbedarf für die Sekretariatsarbeit lässt sich somit um 80 Prozent reduzieren", erklärt Kopytziok, der dem Ziel einer klimaneutralen Uni immer näher zu kommen scheint.

Zum Original