Die Nachkriegsgeschichte kann man auch anhand von Popmusik erzählen. Elektronische Musik und ihre Vorläufer hatte einen Einfluss auf die Identität der Deutschen. Die bis heute international bekannte Bezeichnung der Musikrichtung Krautrock spielt auf deren westdeutsche Herkunft an. Musik von Bands wie Tangerine Dream oder Deutsch Amerikanische Freundschaft (DAF) spiegelt den kulturellen Wandel in der Bundesrepublik. Kraftwerk legendäres Album Autobahn (1974) ist Rückblick in die Vergangenheit und Vorausschau in die Zukunft zugleich. Über diese und andere Beispiele aus der Ausstellung und die Frage, wie sich nationale Identität und populäre Musik zueinander verhalten, spricht Kulturwissenschaftlerin Melanie Schiller mit Moderatorin Laura Aha.
Melanie Schiller ist Assistant Professor of Media Studies and Popular Music an der Universität Groningen. Sie promovierte an der Universität Amsterdam mit der Arbeit Soundtracking Germany. 70 Years of Imagining the Nation from Schlager to Techno. Ihre Forschungsschwerpunkte sind populäre Musik und Politik, nationale Identität und Nationalismus. Schiller hat zu diversen Themen deutscher populärer Musik wie Schlager, Beat und elektronischer Musik veröffentlicht. Aktuell forscht sie an dem von der Volkswagen Stiftung geförderten Projekt zu Popular Music and the Rise of Populism in Europe.
Laura Aha ist freie Journalistin und arbeitet unter anderem für GROOVE, Deutschlandfunk Kultur, Spiegel Online und Missy Magazine über Popkultur, elektronische Musik und Feminismus.
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