Lars Sobiraj

Online-Journalist, Bergisch Gladbach

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Artikel

Welche Alternativen zu eBay Kleinanzeigen gibt es?

eBay Kleinanzeigen zieht auch Kriminelle an

Kleinanzeigen in Zeitungen oder Zeitschriften gibt es schon eine halbe Ewigkeit. Auch online werden seit langer Zeit Waren von Privat an Privat verkauft. So richtig Schwung hat aber erst eBay Kleinanzeigen in die Sache gebracht. Doch was gibt es im deutschsprachigen Raum abseits von eBay Kleinanzeigen? Wir haben uns umgesehen und stellen die wichtigsten Alternativen vor.


Kalaydo


Groß und gut sortiert ist Kalaydo.de, weswegen wir damit unseren Rundgang beginnen. Dieser Anbieter verfährt nach dem Freemium-Modell. Standard-Anzeigen sind umsonst, wer zusätzliche Features haben will, muss etwas dafür bezahlen. Sofern die Anzeige rein privater Natur ist, fallen allerdings grundsätzlich keine Kosten an. Wer Mitarbeiter sucht oder Wohnungen vermieten beziehungsweise verkaufen will, muss dafür bezahlen. Kalaydo bietet ebenfalls für Android und iOS eine eigene App an.


Quoka


Einer der ältesten Anbieter auf dem deutschsprachigen Markt dürfte Quoka.de sein, der aus dem Printbereich kommt. Den Dienst gibt es bereits seit dem Jahr 1983. Bei Tests schnitt Quoka bei der Suche nach Anzeigen stets recht gut ab. Neben passenden Werbeanzeigen werden auch Inserate anderer Anbieter angezeigt, was die Suche erleichtert. Wer keine besonderen Wünsche bei der Gestaltung seiner Anzeige hat, kann dies kostenlos tun. Mit Zusatzoptionen wie einer Top-Platzierung, Galerie-Anzeige oder der Push-up-Funktion lassen sich die Verkaufschancen gegen Aufpreis erhöhen. Technikaffine Besucher können auch eine Smartphone-App benutzen.


Positiv: Verdächtige Inserate, die einen Betrug nahelegen, können dem Betreiber mit einem extra Button gemeldet werden. Leider verfügt Quoka.de ähnlich wie viele Portale über keine Verschlüsselung. Leider ist das sogar beim Marktführer eBay Kleinanzeigen der Fall.


Markt.de


Markt.de verfolgt das gleiche Konzept wie ebay-Kleinanzeigen: Im Vordergrund steht das Kaufen und Verkaufen von Waren und Dienstleistungen. Das Angebot an Tauschobjekten ist dagegen vergleichsweise gering. In Tests wird vor allem die gute Bedienbarkeit und die vorhandenen Funktionen hervorgehoben. Wie es sich im 21. Jahrhundert gehört, gibt es dazu passend eine App für Smartphones mit Android und iOS. Auch eine verschlüsselte Nutzung aller Angebote der Webseite ist möglich.


Positiv: Für eine Kontaktaufnahme ist keine vorherige Anmeldung erforderlich. Wer will, kann eine Kopie der eigenen Nachricht an seine E-Mail-Adresse verschicken. Manche Anbieter hinterlassen ihre Handynummer für eine direkte Konkataufnahme. Einige Anzeigen werden von Drittanbietern eingeblendet. Das erweitert zwar einerseits das Angebot von Markt.de, das kann aber auch bedeuten, dass man auf Portale weitergeleitet wird, deren Nutzung kostenpflichtig ist.


Der heiße Draht Kleinanzeigen


Dies ist der Web-Ableger des in verschiedenen Großstädten erscheinenden Anzeigenblatts „ Der heiße Draht ". Optisch müsste man die Webseite ein wenig aufhübschen. Davon abgesehen punktet die Webseite mit einer guten Bedienbarkeit und vielen Besuchern und Anzeigen. Mit Ausnahme der Erotik-Anzeigen können alle Anbieter ohne vorherige Anmeldung kontaktiert werden. Das Einstellen von Anzeigen ist für Privatpersonen grundsätzlich kostenlos. Wer die Sichtbarkeit seiner Anzeige verbessern will, kann dies gegen Bezahlung tun. Dieses Freemium-Konzept wird heutzutage bei vielen Anbietern verfolgt.


Hood.de


Vergleichsweise klein fällt dagegen Hood.de aus. Momentan werden dort monatlich über 600.000 Seitenzugriffe generiert. Im Gegensatz zum langjährigen Konkurrenten Auvito.de hat man bei Hood den Betrieb nicht eingestellt. Das Portal gibt es bereits seit 12 Jahren, mittlerweile ist dies der zweitumsatzstärkste Anbieter in Deutschland.

Positiv: Wer möchte, kann die Webseite komplett verschlüsselt benutzen. Das verhindert bei der Nutzung von einem öffentlichen WLAN, dass man von Dritten beim Shoppen beobachtet werden kann.


Hood.de berechnet für das Anbieten von Artikeln keine Einstell- oder Grundgebühren, die meisten Umsätze werden durch Online-Werbung generiert. Private Verkäufer müssen darüber hinaus keine Verkaufsprovision bezahlen. Wer seine Verkaufschancen verbessern will, muss für besondere Merkmale der Anzeige ein paar Cent bezahlen. Private Bieter und Sucher sollten noch wissen, dass ein Großteil der Verkäufer bei Hood gewerblich tätig sind. Die Webseite ist dennoch mit ihrem breiten Angebot einen Blick wert.

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