Lars Sobiraj

Online-Journalist, Bergisch Gladbach

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Wie deaktiviert man Google Analytics?

Lars Sobiraj

Viele Webmaster arbeiten mit externen Anbietern zusammen, die die Benutzung ihrer Webseite im Detail analysieren lassen. Die Verfolgung der Aktivität der Nutzer wird gemeinhin als "Tracking" bezeichnet. Von außen sind diese Webseiten nicht als solche zu erkennen. In Deutschland muss lediglich eine Datenschutzerklärung hinterlegt werden, die aber nicht auf der Hauptseite angezeigt wird.


Wo wird getrackt?


Als Besucher einer Webseite kann man dennoch herausbekommen, wo solche Tracking-Dienste zur Analyse des Nutzerverhaltens eingesetzt werden. Problematisch ist die Nutzung der Dienstleister deswegen, weil diverse in den USA angesiedelt sind. Sobald unsere Daten die Landesgrenzen verlassen, fallen sie unter das laxe US-amerikanisches Datenschutzrecht. In den USA ist die Nutzung der Daten nicht so restriktiv organisiert wie hierzulande.


Für die Webbrowser Firefox, Internet Explorer, Chrome, Safari und Opera gibt es eine Erweiterung, die die Analyse der Webseiten für uns übernimmt. Dieses Programm ist auch für die mobilen Betriebssysteme iOS und Android verfügbar. Das kostenlose Tool mit Namen Ghostery erkennt sowohl Google Analytics, als auch über 1.900 weitere Tracking-Anbieter wie etwa IVW, opentracker oder eTracker. Daneben werden von Ghostery auch Widgets in sozialen Netzwerken und unsichtbare Tracking- und Analyse-Pixel blockiert. Nach eigenen Angaben vertrauen weltweit über 20 Millionen Anwender diesem Programm.

Das unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein empfiehlt den Einsatz von Ghostery uneingeschränkt. Bei der Installation sollte man auf jeden Fall darauf achten, nicht die sogenannte Ghostrank-Funktion zu aktivieren. Damit würde man dem Hersteller Evidon erlauben, unsere Daten an ihre Server zu übertragen. Die so erhaltenen Daten werden ausgewertet und an Drittfirmen verkauft - wenn auch anonymisiert. Allerdings kann diese Einstellung während des Betriebs von Ghostery jederzeit verändert werden. Wer selbst Seitenbetreiber ist oder die Analyse im Einzelfall erlauben will, kann die entsprechende Seite in der Whitelist bei den Blockieroptionen eintragen. In dem Fall setzt die Erweiterung ihre Funktion vorübergehend aus.


Wie funktioniert Ghostery?


Der Download erfolgt über die Add-on Seite oder den Store des Browserherstellers, beziehungsweise über die Webseite von Ghostery selbst.


Sobald ein Tracker-Dienst erkannt wird, erscheint nach der Installation unten rechts im Browserfenster für 15 Sekunden ein Warnfeld. Dort wird eingeblendet, welche Dienste gerade unsere Schritte verfolgen. Oben rechts im Browser wird neben dem Geistersymbol die Anzahl der aktiven Tracker angezeigt. Jetzt kann jeder einzelne Dienstleister einzeln deaktiviert werden. Beim Aufrufen der nächsten Webseite haben die Webtracker wie Google Analytics keine Chance mehr. Werden auf einer Webseite keine Überwachungsprogramme benutzt, steht neben dem blauen Geist eine Null. Dann muss man auch nicht aktiv werden.


Google Analytics Opt-Out


Mit der Browser-Erweiterung von Google kann deren Dienst ebenfalls bei Bedarf ausgeschaltet werden. Die Erweiterung ist für den Firefox, Safari, Opera, Chrome und den Internet Explorer verfügbar. Tests haben ergeben, dass die Zugriff nach der Aktivierung des Tools für den Analyse-Dienst unsichtbar bleiben. Weitere Informationen und die Erweiterungen der Browser sind hier verfügbar.


Weitere Möglichkeiten zur Blockade von Tracking-Anbietern


Firefox-Nutzern steht darüber hinaus das kostenlose Add-on No Google Analytics von Erik Vold zu Verfügung, das von hier heruntergeladen werden kann. Die Blockade kann auch mit Erweiterungen wie No Script durchgeführt werden. Diese schränken allerdings die Funktionalität vieler Webseiten so sehr ein, dass sie nicht mehr benutzbar sind.

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