3 Abos und 6 Abonnenten
Artikel

Bessere Behandlungschancen: Millionen für neue Zelltherapie gegen Krebs

Eine neue Entwicklung auf dem Gebiet der Krebsimmuntherapie erhält eine bedeutende finanzielle Förderung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt damit eine gemeinsame klinische Studie der Charité und des Max Delbrück Centrums in Millionenhöhe. Ziel der Studie ist es, die CAR-T-Zelltherapie zur Behandlung von bestimmten Blut- und Lymphdrüsenkrebsarten zu verbessern.

Gratis testen: Lesen Sie den Tagesspiegel im Abo unbegrenzt. Alles aus der Welt und der Weltstadt.

Wenn herkömmliche Therapien bei diesen Krebsarten versagen, kommt die CAR-T-Zelltherapie zum Einsatz. Dabei handelt es sich um im Labor genetisch hergestellte Immunzellen der Patient:innen. In diesen Zellen wird ein sogenannter chimärer Antigenrezeptor (CAR) eingeführt. Zurück im Körper kann er gezielt Krebszellen erkennen und abtöten.

Dieser Vorgang soll nun optimiert werden. Und zwar dank eines Moleküls, das sich besser als Angriffspunkt für die Antigenrezeptoren eignen soll. Bislang dockt CAR nämlich an das Oberflächenmolekül CD19 an, um die Tumorzellen abzutöten.

Besseres Molekül für gezielte Krebsbekämpfung

Doch das Molekül kommt bei Patient:innen in unterschiedlichen Mengen vor. Es könne sogar ganz verloren gehen, teilt die Charité mit. Deswegen nimmt die Forschungsgruppe ein anderes Molekül in den Fokus: CXCR5.

Dieses Molekül sei gleichmäßig auf allen reifen Lymphdrüsenkrebszellen vorhanden und lasse sich sogar bei sogenannten T-Helferzellen finden, also jenen Zellen, die das Tumorwachstum unterstützen.

Mehr zum Thema: Schnellere und günstigere Zelltherapien gegen Krebs „Eine sehr große Herausforderung" Bald auch gegen Brustkrebs? Neue Ziele für heilsame Immunzellen „Vision Zero" bei Kindern und Jugendlichen „Kein Kind soll mehr an Krebs sterben müssen, wir wollen alle heilen"

Untersuchungen an Mäusen konnten eine Vernichtung der Zellen bereits feststellen. Die Wirksamkeit für den Menschen müssen nun klinische Studien zeigen. In der ersten Phase wird die Anwendung an bis zu 24 Patient:innen getestet. Mit einer Genehmigung der Studie wird bis Anfang nächsten Jahres gerechnet.

Zum Original