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Tempelhofer Feld: Teilbebauung fürs Stadtklima?

Die Zukunft des Tempelhofer Feldes löst viele Diskussionen in der Berliner Stadtplanung aus. Freizeitfläche oder Teilbebauung - ein Dauerstreitthema.

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Mit dem sich auch an Berliner Hochschulen beschäftigt wird. Das über sechs Jahre laufende Forschungsprojekt „Stadtklima im Wandel" hat eine hochaufgelöste Simulation erstellt. Sie zeigt, welche Auswirkung eine Teilbebauung des Tempelhofer Feldes auf das Berliner Klima hat. Und das aus gutem Grund: Städte werden in Zukunft besonders von Hitzewellen betroffen sein.

Aufgeheizter Asphalt, fehlende Luftzirkulation durch hohe Gebäude und das Leben auf engem Raum. All das führt dazu, dass sogenannte Wärmeinseln in Städten entstehen. Diese machen sich besonders nachts bemerkbar. Und zwar dann, wenn sich die Luft nicht mehr abkühlen kann. Die Simulation zeigt auf, wie Bäume in Innenhöfen und Straßen kühlen. Das Ergebnis: Besonders die mosaikartige Abwechslung aus Bebauung und Vegetation soll das Stadtklima verbessern.

Erhalt von kleineren Grünflächen sinnvoll

Doch was heißt das mit Blick auf die viel diskutierte Frage rund um das Tempelhofer Feld? „Betrachtet man das städtische Klima insgesamt, reicht die Kühlleistung großer Vegetationsflächen wie des Tiergartens oder eben des Tempelhofer Feldes allein nicht aus", so der Klimatologe Dieter Scherer, der das Forschungsprojekt koordiniert. Wie er sagt, profitieren nur die unmittelbar anliegenden Gebäude davon.

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Wenn Teile des Tempelhofer Feldes nicht bebaut werden, erhöhe sich zudem der Druck, andere Vegetationsflächen zu nutzen. Dadurch würden kleine innerstädtische Vegetationsflächen verschwinden, die das Klima verbessern und wichtige Kaltluft produzieren. Eine Teilbebauung wäre für das städtische Klima also dann sinnvoll, wenn dadurch im Gegenzug kleinere Grünflächen erhalten blieben.

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