20.10.2019 -
Oerlinghausen. Zwei schwer atmende Männer stehen sich in Rüstung und mit Waffen gegenüber, dann holt der eine mit dem Schwert in seiner rechten Hand aus und drischt auf seinen Gegenmann ein. Der pariert den Schlag gekonnt mit seinem eigenen Schwert. Metall auf Metall ertönt ein scharfes Klirren. Nicht nur der Kampf selbst macht den beiden Kämpfern zu schaffen. Carsten Burges und Benjamin Bode tragen Schutzkleidung, die samt Helm gut 40 Kilogramm wiegt. Im Archäologischen Freilichtmuseum sind die Alemannen eingezogen.
Auch wenn die beiden anmuten wie Ritter, sind sie es beileibe nicht. Denn der Ritterstand entwickelte sich erst in der Mittelalterzeit, also ab etwa dem elften Jahrhundert nach Christus. Burges und Bode und mit ihnen weitere etwa zwölf Männer, Frauen und Kinder der Gruppe „Waera Frijaen" (germanisch für „Verrückte Liebende") sind Alemannen aus dem fünften Jahrhundert vor Christus. Die Alemannen - von den Römern noch undifferenziert Germanen genannt - siedelten sich im Süden des heutigen Deutschlands an, vor allem im Schwabenland . . .