15.04.2019
Büren. Manchmal sind sie als letzte Bezugsperson da, wenn das Lebensende anderer naht. Die Sterbebegleiter des ambulanten Hospizdienst „Mutter Teresa" in Büren sind ständig konfrontiert mit Tod und Trauer. Mit ihrem Da-sein helfen sie anderen, doch selbst nehmen sie auch etwas für ihren Alltag mit. Seit nun 20 Jahren begleiten Ehrenamtliche von „Mutter Teresa" andere Menschen in der letzten Zeit ihres Lebens. Marlies Diermann und Gerda Göckede sind zwei dieser Ehrenamtlichen, die Menschen bis zu ihrem Tod begleiten.
„Die Begleitung kann einige Tage, mehrere Monate oder sogar Jahre dauern."
„Für manche sind wir einfach nur da, Halten die Hand, hören zu oder reden miteinander", erklärt Gerda Göckede. Ein Mann, der ursprünglich aus Kasachstan gekommen sei, habe ihr seine Lebensgeschichte erzählt. „Seine eigene Familie konnte das nicht mehr so gut hören, weil es sie zu traurig machte. Ich aber war dafür da, hörte interessiert zu und nahm für mich selbst vieles mit", sagt Göckede. Elisabeth Kahler erinnert sich gut an einen Jungen in den 20er-Jahren seines Lebens, dessen Leidenschaft der Fußball war. „Sein Wunsch war es, ein Spiel des SC Paderborn zu gucken. Das haben wir gemacht." Wenig später sei der Mann gestorben. Kahler: „Oft sind es die kleinen Wünsche, die wir erfüllen können."
Wie gehen die Ehrenamtlichen selbst damit um, ständig mit dem Tod konfrontiert zu sein? „Es ist natürlich auch traurig", sagt Hospiz-Mitgründerin Marlies Diermann. „Aber die Menschen geben einem viel zurück. Es reicht oft, wenn sie einfach lachen und für kurze Zeit den nahenden Tod vergessen. Sterbebegleitung macht zwar traurig, zugleich erfüllt es, unterstützen zu können."
Die Ehrenamtlichen des Hospizdienstes haben 1999 mehr als 700 Menschen begleitet, immer getreu dem Motto: „Leben dürfen bis zuletzt."