2. Dezember 2018
Das 33-jährige Opfer starb nach mehreren Messerstichen. Anwohner kannten ihn, haben von der Tat nichts mitbekommen.
Von Kristoffer Fillies
Am frühen Freitagmorgen ist in Delbrück ein 33-jähriger Toter entdeckt worden. Der Mann ist innerlich verblutet, nachdem offenbar mehrfach auf ihn eingestochen wurde. Die Anwohner sind schockiert.
"Spee" heißt die ermittelnde Mordkommission. Der Name leitet sich von der Friedrich-von-Spee-Straße ab, in der der 33-Jährige, vermutliche ein Deutsch-Russe, gefunden wurde. Dort liegt in unmittelbarer Nähe zum Fundort die Kindertagesstätte Kunterbunt.
Eine Mitarbeiterin der Kita ist entsetzt: „Ich dachte, wir sind hier in Delbrück", sagt sie, als die letzten weißen Bullis der Spurensicherung den Fundort verlassen haben. „Aber so etwas Schreckliches kann ja leider überall passieren." Leiche lag in Nähe des Kindergartens Die Kindergartenkinder seien morgens durch einen Hintereingang geleitet worden. „Die Leiche lag ja noch immer dort in der Spielstraße."
Während Polizei, Spurensicherung und weitere Einsatzkräfte bis etwa 11.15 Uhr in der Straße beschäftigt waren, blieben die Kinder im Gebäude, danach konnten sie wieder auf den Spielhof. Auf der Straße waren nur noch einige weiße Markierungen zu sehen, auf einen möglichen Tatort wies nichts mehr hin.
Ein direkter Anwohner der Straße sagte, er sei am späten Donnerstagabend von der Spätschicht nach Hause gekommen, habe aber nichts bemerkt. „Ich wohne hier seit 24 Jahren. Damals haben wir das alles als Neubaugebiet aufgebaut. Bis auf ein paar Einbrüche ist hier nichts Schlimmes passiert." Es sei immer eine ruhige Gegend gewesen, eine nette Nachbarschaft.
Eine Frau, die ihr Fahrrad an einer Hauswand unweit des Fundorts abstellte, war fassungslos. „Ich kannte den Mann, eigentlich sogar gut." Der gebürtige Russe, der seit Kindertagen in Deutschland gelebt habe, sei der beste Freund und Arbeitskollege ihres Ex-Mannes gewesen. „Es ist ein Schock. Wir fragen uns jetzt, was genau passiert ist. Er war ein guter Kerl."
Zu möglichen Tatverdächtigen und ob es Zeugen gibt, erteilte die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft. Die Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft Paderborn gemeinsam mit der Mordkommission des Polizeipräsidiums Bielefeld geführt.
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