
Punk mit Aunt Sally, Synth Pop mit Sakamoto und experimentelle Musik solo und mit anderen: Die japanische Musikerin Phew sucht seit über vier Jahrzehnten die Fehler in der Musik, weil sich darin nur deren Möglichkeiten offenbaren.
Nur wenig später also gründet Phew mit vier anderen jungen Frauen die Band Aunt Sally. Die Band erspielt sich schnell einen Ruf in der damals noch jungen Punk- und New-Wave-Szene des Landes und veröffentlicht 1979 ihr selbstbetiteltes Debütalbum, das auf dem damals noch sehr jungen Label Vanity Records des Musikjournalisten Agi Yuzuru erscheint. Es sind aufregende Zeiten für die Musikszene des Landes, das zu dieser Zeit im wirtschaftlichen Aufschwung begriffen ist und dessen Premierminister Ōhira Masayoshi stolz ein "neues Zeitalter der Kultur" einläutet. Vor allem in der Region Kansai bildet sich derweil eine lebhafte Independent-Szene: In Kyōto entwickelt sich rund um den kissa Drugstore das Phänomen noizu, in Phews Heimat Ōsaka bildet sich eine Punkszene aus. Die Einflüsse kommen aus Großbritannien, vor allem aber aus den USA, von Art-Rock über Punk und Post-Punk bis hin zu No Wave. "Aunt Sally" war die erste Independent-LP aus dieser Zeit und zog auch Mainstream-Aufmerksamkeit, jedoch genauso feindselige Kommentare aus der Presse auf sich. Die Band aber zerbrach so schnell, wie sie sich einen Namen gemacht hatte, im Herbst 1979. Eins allerdings hatte sich erfolgreich erwiesen: Dass es möglich war, auf unkonventionelle Art und Weise Musik zu machen und sich damit Gehör zu verschaffen.
[...]