Wann genau und unter welchen Umständen das Nachtleben hingegen wieder Fahrt aufnehmen kann, steht noch in den Sternen. Doch fallen in der Zwischenzeit für die BetreiberInnen von Clubs weiter Fixkosten wie Mieten an, die sich schnell durch die bestehenden Rücklagen fressen werden. Wenn die aber aufgebraucht sind, droht die Insolvenz und damit die Schließung. Was tut die Szene in dieser Situation? Sie richtet sich an die Politik. Diese hat bundesweit mit einem jüngst erlassenen Konjunkturprogramm sowie in den einzelnen Ländern mit verschiedenen Soforthilfeprogrammen dem Kulturbereich verschiedene Formen von Unterstützung zukommen lassen. Doch reicht das? Was braucht es sonst? Und wie könnten neue Clubs selbst nach einer Neueröffnung nicht an alten Problemen zugrunde gehen? Das haben wir im Gespräch mit Mitgliedern von fünf Berliner Parteien herausgefunden.
Keine deutsche Stadt hat dermaßen viele Clubs zu bieten oder einen vergleichbaren internationalen Ruf wie Berlin, von den durch eine Studie der Clubcommission ermittelten Einnahmen für die Stadt ganz zu schweigen. Kulturell, gesellschaftlich, ökonomisch und damit auch politisch ist die Clubkultur ein wesentlicher Faktor in der Außenwahrnehmung und inneren Gestaltung der Stadt. Das reflektiert auch die Aufgabenverteilung bei den einzelnen Fraktionen: Dr. Clara West von der SPD und Georg Kössler von Bündnis 90/Die Grünen dürfen sich jeweils offiziell als Sprecherin beziehungsweise Sprecher für Clubkultur bezeichnen, Christian Goiny von der CDU, Florian Kluckert von der FDP sowie Katalin Gennburg von Die Linke sind ständige AnsprechpartnerInnen für die regionale Szene. Wir haben sie nach ihren Haltungen, Ideen und Perspektiven zur Clubkultur der Stadt während und nach der Coronakrise befragt.