Kristina Milz

Freiberufliche Journalistin und Autorin

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Artikel

Der ganz normale Gottesstaat

Grün leuchteten Teherans Straßen im Sommer 2009, als tausende iranische Bürger gegen Wahlbetrug und die unterdrückerische Politik einer religiös verbrämten Diktatur demonstrierten. Was folgte, war die blutige Niederschlagung einer friedlichen Bewegung. Ein traumatisierte Volk, die durch Sanktionen ruinierte Wirtschaft, internationale Ächtung durch das Atomprogramm und aggressive Rhetorik – das Modell Ahmadinejad wartete nur auf sein Ende. Mit dem moderaten Präsidenten Hassan Rouhani würde nun alles anders werden, glaubten viele Beobachter. Für Millionen Iranerinnen und Iraner ist dies vor allem eines: ein großes Missverständnis.