In adresslosen Briefen an die Welt erzählt Konstantin Arnold von unruhigen Liebesabenteuern, dem portugiesischen Lebensgefühl und den übersehenen Kleinigkeiten des Lissabonner Alltags. Straßen, Plätze und Cafés werden zum Außenbild einer inneren Welt, die er zum Paris seiner 20er Jahre macht. Auf der Suche nach Freiheit und wahrer menschlicher Verbindung in einer zunehmend einheitlichen Welt verwandelt er tiefgreifende Gedanken in kraftvolle Prosa, die uns mit ironischer Sentimentalität in poetische Zustände, in die Reinheit von Augenblicken entführen.
Als ich diese Texte las, war ich hautnah dabei, mittendrin. Ich konnte die Sonne spüren, die hoch oben auf der Burg am schönsten glüht. Ich verstand, warum Pessoa gerne ins Café ging und warum man sich abends am besten im gelben Laternenlicht Alfamas verliert.
Dann lernte ich Konstantin in einer schummrigen Bar in der Rua de O Século persönlich kennen. Dort wurde mir klar, dass er nicht nur ein einzigartiger Künstler, sondern auch ein besonderer Mensch ist. Er schreibt, wie er lebt, und lebt, wie er schreibt, eilig der Wirklichkeit hinterher, philosophisch zurückgelehnt, liefert sich aus, ganz und gar, dem Augenblick ergeben. Ändert er sich, ändert sich sein Schreiben, aus Treue zu sich selbst. Er inspiriert und bestärkt andere, in ihrem eigenen Willen zu leben.