In der neuen CRAFTRAD #17 habe ich in Barcelona nichts gesucht und alles gefunden und mich in den Bars der Stadt rumgetrieben, obwohl ich eigentlich bei der Motorradweltmeisterschaft hätte sein sollen.
Ich dachte immer MotoGP wäre das in der Wüste. Die Motorradweltmeisterschaft bestand
in mir aus fehlendem Interesse, viel Fantasie und ein bisschen Rallye Dakar. Und aus reichen alten
Männern, die mit grauen zurückgegelten Locken durchs Fahrerlager flanieren und
durch Ray-Bans grüßen. Um den Hals
ein Bündel Akkreditierungen baumeln und an der Hand eine reizende B-Promi im D-Körbchen, dem sie das Laufen in Zehn-Zentimeter-Absätzen
beibringen. Umzingelt von Kameras. Strahlend weiße Zähne. Was für ein Klischee!
Für das weitere Verständnis dieser Geschichte sollte man wissen, dass ich aus
dem Actionsport komme und in Lissabon lebe. Wie die meisten Lissabonner jedoch komme
ich nicht aus Lissabon, sondern wurde in Thüringen geboren. Mein Vater war ein
begeisterter Motorradfahrer, zu DDR-Zeiten
ziemlich bekannt. Zumindest im Umkreis. Er konnte bei 100 Klamotten vom Moped springen
und hatte sich im ruhigen Thüringer Wald sogar eine Cross-Strecke gebaut. Fünfzig Meter weit soll er dort geflogen
sein, erzählen sie sich noch heute im Dorf. Leider verbrachte er mehr Zeit mit
dem Motorrad auf der Cross-Strecke,
als mit meiner Mutter und so wurde das Motorrad zum Trennungsgrund. Natürlich
kein guter Start für ein [...]
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