In Taiwans Hauptstadt wird gewählt, und die Bürger drohen einem Prinzling der Regierungspartei die Politkarriere zu verbauen.
Als Sean Lien im Februar vergangenen Jahres die Große Halle des Volkes in Peking betrat, sah es aus wie der erste Schritt auf seiner politischen Laufbahn, die in seiner Heimat Taiwan bis ganz nach oben führen könnte. Höhepunkt der Inszenierung, die sein Vater besorgt hatte, war ein langer Händedruck mit Xi Jinping. Der mächtigste Mann Chinas zeigte sich gut informiert: „Man sagt, Sie wollen Bürgermeister von Taipeh werden?", soll Xi gefragt haben. Jung, hünenhafte Statur, bestens vernetzt - Sean Lien erschien als Hoffnungsträger für Taiwans Regierungspartei Kuomintang (KMT), der eines Tages sogar Präsident werden könnte.
Doch schon die erste politische Bewährungsprobe diesen Samstag könnte als Blamage enden, falls der 44 Jahre alte Lien nicht einmal die Bürgermeisterwahl in Taipeh gewinnt.
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