Schönheitsideale können als Zwänge wirken und Druck aufbauen. Frauenrechtlerinnen hinterfragen und kritisieren das seit Jahrzehnten. Wird unglaubwürdig, wer sich trotzdem auch die Haut straffen lässt? Nein, meint Kira von der Brelie.
Es ist eine alte Mär: Frauen, die für Frauenrechte kämpfen, sind nicht schön und wollen es auch nicht sein. Denn wie könnte man behaupten, gegen das Patriarchat zu kämpfen, und sich ihm gleichzeitig zu beugen? Der weibliche Wunsch nach Schönheit sei nun mal durch männliche Wünsche und Erwartungen geformt.
Erwartungen, gegen die Feministinnen ankämpfen, und mit denen manche ganz bewusst brechen. Zum Beispiel, indem sie sich ihre Bein- und Achselhaare wachsen lassen. Oder sich nicht mehr schminken. Sich mit Fillern Stirn und Lippe aufzupolstern, um vermeintlich besser auszusehen, wirkt da erst mal doppelmoralisch. Oder, wie es Autorin Sophie Passmann in ihrem Artikel in der „Zeit“ beschreibt: „Die Feministin, die, die zwischendurch Satire macht und Bücher schreibt, dass selbst die sich Botox ins Gesicht jagen lässt“, das sei spannend, das sei ein Widerspruch.
Feminismus ist kein elitärer Club mit bestimmten Regeln
Doch schön sein wollen und Feministin – ist das wirklich so widersprüchlich? Nein. Warum auch? Feminismus ist kein elitärer Club mit bestimmten Regeln. Feminismus ist laut Duden ein „Oberbegriff für verschiedene Strömungen, die sich für die Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Freiheit aller Geschlechter, vor allem von Frauen, und gegen Sexismus einsetzen, beispielsweise durch das Anstreben einer grundlegenden Veränderung gesellschaftlicher Normen (zum Beispiel der traditionellen Rollenverteilung) und der patriarchalischen Kultur“.
Von Botox steht da nichts. Stattdessen: Selbstbestimmung. My body, my choice. Botox ist nicht per se antifeministisch. Frauen vorzuschreiben, was sie tun dürfen und was nicht, ist es dagegen schon.
...der ganze Text: https://www.rnd.de/panorama/botox-und-feminismus-und-wie-das-zusammenpasst-CPZUZLRFXVBONPK4X5QNZYPXP...