Kira Brück

Freie Journalistin und Autorin, Berlin

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Schwerkranke Teenager: "Der Tod kann mich mal" - SPIEGEL ONLINE

Mit 17 ist man voller Träume. Die Wünsche an das Leben sind noch größer als die Erinnerungen an dasselbige: Work and Travel in Australien, mit der Fußballmannschaft aufsteigen, endlich einen festen Freund. Oder raus aus der Intensivstation, nicht mehr ständig Schmerzen aushalten müssen, den Krebs besiegen. Junge Menschen, die sich in einem Alter, in dem das Leben erst so richtig losgeht, schon mit Chemotherapie und Testament, Krankenhausessen und Metastasenwachstum beschäftigen müssen, brauchen eine andere Sicht auf das Leben, um an das Glück zu glauben.

Und sie brauchen Stärke, um ihre verzweifelten Familien zu ertragen. Wie John Green in seinem Jugendroman "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" schreibt: "Ich wollte meine Eltern glücklich machen. Denn es gibt nur eins auf der Welt, das ätzender ist, als mit 16 an Krebs zu sterben, und das ist, ein Kind zu haben, das an Krebs stirbt."

Schwerkranke Teenager verbringen mehr Zeit in Krankenhäusern als in der Schule. Sie haben oft mehr Freunde mit Glatze als mit einer hippen Frisur. Und sie reden jeden Tag mit Ärzten, die ihnen ihre Krankheit mit komplizierten Fachbegriffen erklären. Während ihre Freundinnen zum ersten Mal die Pille verschrieben bekommen, nehmen sie täglich die härtesten Medikamente. Und wenn sich die Klassenkameraden auf Studienplätze bewerben, hoffen sie, dass es für sie ein nächstes Lebensjahr geben wird.

Und egal, mit wem sie sprechen, die Menschen sind sprachlos. Sie wissen nicht, was sie einem Jugendlichen sagen sollen, der vielleicht bald stirbt. Dabei entwickeln Jugendliche auf der Schwelle zwischen Leben und Tod oft viel Optimismus, Kampfgeist und sogar Humor. Hier erzählen Maxi, Marina und Kathi von ihrer Krankheit und dem Weg zurück ins Leben, das nie wieder so sein wird wie zuvor.

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