Sichtlich erschüttert, blass und mit Tränen in den Augen erzählt Jesse Hughes, Frontman von "Eagles of Death Metal" im Fernsehinterview, vom Abend des 13. Novembers in der Konzerthalle Bataclan:
"Mehrere Leute haben sich in unserer Umkleidekabine versteckt und irgendwie sind die Killer reingekommen. Sie haben alle umgebracht bis auf einen Jungen, der sich unter meiner Lederjacke versteckt hat."
Rockige Tanznummern und bluesige Hymnen zum Mitsingen sind das Markenzeichen der Band. Inspiriert sind sie von AC/DC und den Rolling Stones. Ihr Name ist nur ein Witz. Hughes und Mitgründer Joshua Homme kennen sich seit sie als Teenager in Palm Desert zusammen zur Schule gingen. 20 Jahre später überlegten sie bei einer Jam Session in der kalifornischen Wüste nahe dem Joshua Tree Park: Wie könnte sich eine Metal Version der Eagles anhören? So kam's zum Namen! Robyn Celia, Besitzerin eines Musikklubs in der Wüste, in der Eagles of Death Metal seit über zehn Jahren Jahren regelmäßig auftreten:
"Sie nehmen sich selbst nicht zu ernst und wollen anderen nur Freude bringen. Es gibt keine bodenständigere Gruppe von Jungs als sie. Sie wissen, was für ein Geschenk es ist, von dem was sie lieben, leben zu können."
In der Wüste sind die Bandmitglieder Teil einer Künstlergemeinde - Maler, Bildhauer, Poeten und Musiker. Sie hörten, dass sich alle Musiker in Sicherheit bringen konnten. Sie machen sich trotzdem weiter große Sorgen um die Männer, die für alle einfach nur enge Freunde sind. Klubbesitzerin Robyn Celia:
"Sie sind wie die größten Kinder, mit ihren Autos und Motorrädern und ihrer Musik. Sie kochen gerne für andere, laden alle ein zu ihrem Studio auf der Ranch, sind wirklich tolle Typen."
Nicht Terror und Gewalt, sondern Freundschaft und Mitgefühl sind es auch, die "Eagles of Death Metal"-Sänger Jesse Hughes am Abend in Paris am meisten beeindruckten.
"So viele haben sich schützend vor andere gestellt. Ein wichtiger Grund, warum so viele gestorben sind ist, dass so viele ihre Freunde nicht verlassen wollten."
Zum Original