Bei vielen Menschen werden die Füße durch Übergewicht, ein zu flaches Fußgewölbe oder falsche Schuhe übermäßig belastet. Ein schmerzhafter Fersensporn kann entstehen.
Macht ein stechender Schmerz auf der Unterseite der Ferse bereits die ersten Schritte am Morgen zur Qual, liegt das häufig an einem Fersensporn. Typische Ursachen für einen Fersensporn sind Fußfehlbildungen, wie ein zu flaches Fußgewölbe, Übergewicht, Überlastung oder schlecht sitzende Schuhe.
Der menschliche Fuß ist ein kompliziertes Zusammenspiel von 26 Knochen, 33 Muskeln und mehr als hundert Bändern ermöglicht dem Fuß eine Vielzahl von Bewegungen und lassen ihn enorme Belastungen aushalten. Die Füße eines 60 Kilogramm schweren Menschen tragen pro Tag eine Last von rund 900 Tonnen - und das oft in unbequemen, wackligen oder hochhackigen Schuhen. Kein Wunder, dass rund 80 Prozent der Bevölkerung Probleme mit ihren Füßen haben.
Da die Füße im Laufe des Tages anschwellen, sollten Schuhe nicht vormittags gekauft werden, sondern möglichst spät am Nachmittag. Wichtig ist ausreichend Raum für die Zehen (etwa eine Daumenbreite). Spitze Vorderschuhe und hohe Absätze sind Gift für die Füße und sollten vermieden werden. Ab und zu ein Barfußspaziergang auf dem Rasen belebt und sensibilisiert den Fuß und regt die Durchblutung an. Eine Fußmassage lockert das Fußgewölbe.
Entzündete Sehnenplatte Ursache für BeschwerdenZu den Schmerzen kommt es durch eine chronisch entzündete Sehnenplatte. Diese stützt normalerweise das Fußgewölbe und schützt die Unterseite vor Verletzungen. Ist sie entzündet, versucht der Körper durch Kalkeinlagerungen die empfindliche Region zu entlasten. Ein plantarer Fersensporn entsteht. Auch der Ansatz der Achillessehne kann sich entzünden. Lagert sich hier Kalk ein, entsteht der sogenannte dorsale Fersensporn.
Medikamente lindern Schmerzen und EntzündungUm einen Fersensporn sicher nachzuweisen, ist eine Röntgenaufnahme des Fußes notwendig. Die Basis der Therapie ist dann eine medikamentöse Behandlung um die Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu hemmen. Viele Jahre gehörten Kortison-Spritzen zur Standardtherapie. Heute werden diese zurückhaltend eingesetzt, denn das Kortison wirkt zwar sehr entzündungshemmend, kann aber zu Stoffwechselveränderungen an der Sehne führen. Im schlimmsten Fall kann diese reißen.
Einlagen wichtiger Bestandteil der TherapieSehr wichtig ist die mechanische Unterstützung des Fußes durch Einlagen. Sie werden auf Rezept individuell angepasst und gefertigt. Schon kleine Veränderungen der Fußhaltung verringern die Belastung und die Schmerzen lassen nach.
Eine weitere wichtige Säule der Therapie ist die Krankengymnastik. Mit speziellen Übungen werden die Fußmuskulatur gekräftigt und die Selbstheilungskräfte aktiviert. Massagen lösen Blockaden und Verspannungen, Muskeln, Bänder und Sehnen werden gedehnt. So soll der gesamte Körper wieder ins Gleichgewicht kommen.
Stoßwellen und Akupunktur können helfenBei der Stoßwellentherapie werden Ultraschallimpulse auf die schmerzhafte Stelle gerichtet. Sie sollen die Entzündungsreaktion hemmen und damit Schmerzen reduzieren. Da die Wirksamkeit dieser Therapie nicht eindeutig belegt ist, werden die Kosten dafür von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Ebenfalls keine Kassenleistung ist die Akupunktur. Sie soll Blockaden entlang der Energiebahnen des Körpers lösen und den Stoffwechsel aktivieren.
OP das letzte Mittel der WahlEine Operation ist immer nur die letzte Möglichkeit, wenn alles andere nicht geholfen haben. Viele Patienten leiden nach Fußoperationen weiter unter Beschwerden.
Autorin des Radiobeitrags: Kerstin Michaelis