Wird Suzanna Randall die erste Deutsche im All? Als Astrophysikerin erforscht sie blaue, pulsierende Unterzwergsterne. Daneben macht Suzanna Randall eine Ausbildung zur Astronautin – und möchte als erste Deutsche ins
All fliegen. Doch dieser Traum könnte im letzten Moment platzen.
Von Tim Winter und Katrin Groth
Frau Randall, der „Kleine Prinz“, die Figur des französischen Schriftstellers Antoine de SaintExupéry, auf die Sie im Vorwort zu Ihrem Buch „Wellenreiten im Weltall“ Bezug nehmen, schaut in die Sterne und denkt dabei an einen alten Freund. An wen denken Sie, wenn Sie in den Sternenhimmel schauen? Ich denke nicht an Menschen. Eher daran, dass es in einem parallelen Universum vielleicht einen Planeten wie die Erde gibt, nur dass der Himmel rosa ist. Das hat etwas sehr Mystisches. Allerdings nicht in München, hier sieht man ungefähr drei Sterne. Ich bin sehr verwöhnt von den Sternenhimmeln an den Teleskopen.
Sie arbeiten als Astrophysikerin an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Garching bei München und könnten bald als erste deutsche Frau zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Haben Sie schon als Kind vom Weltall geträumt? Als ich neun war, saß ich mit meinen Eltern beim Frühstück und sah das Bild von Phobos in der Zeitung, dem größeren der beiden Marsmonde. Das war ein ganz schlechtes Schwarzweißbild. Da habe ich überhaupt erst verstanden, dass es den Weltraum gibt. Und dass wir wirklich dort hinfliegen können. Mich hat das Andersartige gereizt. Zu wissen, dass es etwas gibt, das außerhalb meiner eigenen Welt liegt. In meinem Zimmer hatte ich ein Poster von Bon Jovi und daneben Bilder von Galaxien. Als Teenager wollte ich die erste Frau auf dem Mars sein, damit wurde ich manchmal aufgezogen.
Was sagen Ihre Eltern dazu, dass Sie jetzt tatsächlich ins All fliegen wollen? Meine Eltern waren am Anfang skeptisch, sie dachten, es sei zu gefährlich. Sie haben aber nicht versucht mich abzuhalten – sie wissen, dass das nicht funktioniert hätte. Ich selbst habe mich in der Bewerbungsphase viel damit beschäftigt, ob ich dieses Risiko wirklich eingehen möchte, das Risiko, nicht wiederzukommen. Durch gute Vorbereitung wird es aber eingegrenzt. Ich halte es für vertretbar.
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