Status Quo E-Commerce für ITler
Julia Miosga, Bereichsleiterin Handel & Logistik, Bitkom, erzählt über Karrierechancen für ITler im E-Commerce
Frau Miosga, wie weit fortgeschritten ist der Handel im Bereich E-Commerce?
Der stationäre Handel digitalisiert sich aktuell noch zu langsam. Es werden im Handel tausende IT-Nachwuchs-Fachkräfte gebraucht, in allen Prozessschritten. Manches Ladengeschäft ist online nicht zu finden.
In welchen Einsatzfeldern können Informatiker also mitwirken?
Die neuen digitalen Prozesse begleiten den Weg des Kunden. Es fängt bei der Aufmerksamkeit an, die der Handel über Social Media-Marketing, Rabatte und Gutscheine bewirkt. Bei der Kaufentscheidung kommen Online-Beratung, Echtheit von Bewertungen, Assistenz- und Echtzeit-Systeme zur Produktsuche und Produktverfügbarkeit ins Spiel. Beim Kauf spielen Bezahlsysteme oder der automatische Check-out eine Rolle. Auch Services rund um Zustellmöglichkeiten und Kundenkommunikation (Chat, Sprachsteuerung) bieten Einsatzfelder.
Klassischen Handel und Informatik trennen Welten. Was müssen ITler mitbringen, wenn sie im Handel einsteigen wollen?
Neben den Fachkenntnissen sollten sich die IT-Absolventen auf die Bedürfnisse und die Begrifflichkeiten einstellen, um die Einzelhändler beraten zu können. Typische Aufgaben sind, Webseiten oder ein Warenwirtschaftssystem zu programmieren, IT-Architektur oder -Infrastruktur für Händler im Hosting, in der Cloud oder in eigenen Systemen zur Verfügung zu stellen.
Welche Technologien sollten Informatiker dafür beherrschen?
ITler sollten Web- und App-Programmierung können. Wichtig ist zudem die Schnittstellen-Programmierung in andere Systeme. Als Hardware-Technologien sind Barcode, RFID und Beacons relevant. Überhaupt sollte ein ITler im E-Commerce ständig Trends und Technologien angrenzender Bereiche im Blick haben.
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