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Kartoffel: Globalisierte Knolle in der Krise

Bauer Pedro Briceño aus Ventaquemada in Kolumbien hält in seinen Händen eine Auswahl der Kartoffel-Sorten, die auf dem Familienacker wachsen. Foto: Andrés BO

Wie Agrarsubventionen, lokale Eigenheiten und der Klimawandel Landwirtïnnen auf der ganzen Welt in eine Krise stürzen. Eine Recherche aus drei Ländern auf zwei Kontinenten.


  Sie ist in fast aller Munde und trotzdem in vieler Hinsicht eine Unbekannte: Die Kartoffel ist eine der ältesten und beliebtesten Nutzpflanzen der Welt. Von Südamerika aus trat die Knolle ihren Siegeszug um den Erde an - und wird nun als globalisiertes Handelsgut zum Problemfall für Landwirtïnnen und Konsumentïnnen.

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Für das Biodiversitäts-Projekt "Countdown Natur" haben die Autorinnen Hildegard Willer und Katharina Wojczenko über Wochen in drei Ländern recherchiert.

Hildegard Willer lebt seit 20 Jahren in Peru, der Wiege der Kartoffel. Privat bekommt sie dank Kartoffel-Abo regelmäßig Knollen in den unterschiedlichsten Formen und Farben aus den Hochanden nach Hause in Lima geliefert. Für unser Dossier besuchte sie einen Pommes-Schäler in Lima, traf die deutsch-peruanische Kartoffelforscherin Maria Mayer und fuhr zu Bauer Victor Anco. Anco baut auf 3.500 Metern mit viel Knochenarbeit alte Sorten an - und will damit auch nicht aufhören.

In Kolumbien stöhnen die Bauernfamilien nicht erst seit der Corona-Pandemie unter den niedrigen Kartoffelpreisen. Laut der Vereinigung der Kartoffelproduzenten Fedepapa versursachen diese zu Dumpingpreisen importierte Pommes aus Europa. Katharina Wojczenko reiste in die Kartoffel-Region Boyacá, um herauszufinden, woran es wirklich hakt - und hat dort unter anderem Familie Briceño getroffen. Die Briceños haben einen Weg gefunden, besser von der Kartoffel zu leben.

In Peru und Kolumbien heißt es immer wieder, dass Importe aus den Niederlanden und Belgien für die Misere der Kartoffel-Bauernfamilien mitverantwortlich sind. Sarah Tekath war deshalb für uns im Kartoffel-Champion-Land Niederlanden und besuchte Familie van den Broek, die mit Maschinen auf ebener Fläche Kartoffel-Mengen anbauen kann, von denen Bauernfamilien in Kolumbien und Peru weit entfernt sind. Ihre Arbeit wird trotzdem immer schwieriger.

Für die Fotos und Videos zu unseren Artikeln waren Luisenrrique Becerra Velarde (Peru), Andrés BO (Kolumbien) und Julia Brunner (Niederlande) unterwegs.

Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

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Diese Recherche wurde von der Hering-Stiftung Natur und Mensch gefördert.

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Katharina Wojczenko

Katharina Wojczenko arbeitet seit 2017 als freie Journalistin in Kolumbien. Vorher war sie Redakteurin bei bayerischen Lokalzeitungen. Sie kommt aus dem Bayerischen Wald.

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Countdown Natur

Der Reichtum des Lebens auf der Erde ist in Gefahr. Es geht um die Zukunft unzähliger Tier- und Pflanzenarten und Lebensräume. Das betrifft uns Menschen existenziell. Es geht auch um sauberes Trinkwasser, unsere Nahrung und ein lebensfreundliches Klima. Ein Team von 25 Journalistïnnen von RiffReporter berichtet bei "Countdown Natur" über den Wettlauf gegen die Zeit und über Lösungsansätze. Wissenschaftlerïnnen sagen: Bisher hat der globale Naturschutz fast alle Ziele verfehlt. Kommt nun die Wende zum Besseren?

2021 entscheiden die Staaten der Erde bei zwei UN-Umweltgipfeln darüber, ob und wie sie gemeinsam die weitere Zerstörung der Lebensvielfalt aufhalten wollen. Dazu braucht es vertiefte Recherchen, ausführliche Berichterstattung und eine große Öffentlichkeit. Die Recherchen werden von der Hering-Stiftung Natur und Mensch, dem European Journalism Centre, der Andrea von Braun Stiftung und dem Hofschneider-Preis gefördert. Auch Sie können uns unterstützen!

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