Katharina Wasmeier

Freie Journalistin, Autorin, Lektorin, Nürnberg

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Prof. Dr. Dr. h. c. mult.: Der Mann, der diese Titel trägt, liebt Nürnberg aus diesen Gründen

Prof. Hans Jürgen Prömel will in Nürnberg noch viel erkunden. © Technische Universität Nürnberg/Marcus Rebmann

Eine ganze Zeitungszeile voller Titel – das findet man nicht oft, wohl aber beim Gründungspräsidenten der TU Nürnberg: Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hans Jürgen Prömel ist am 1. März 2021 angetreten, die zehnte staatliche Universität im Freistaat Bayern zu leiten – und seitdem einen Terminplan zu bestreiten, der zwischen 9 Uhr und Mitternacht „und gelegentlich auch sonntags“ kaum Zeit lässt, die neue Stadt zu erkunden. Dabei, so der 69-Jährige, ist ihm viel daran gelegen, Nürnberg zu erkunden: Stadt, Umgebung und vor allem das kulturelle Leben möchte Prömel kennenlernen, „eintauchen“, wie er sagt, „das ist wichtig.“ So hat er’s auch gehalten an den letzten Stationen: Nach Los Angeles und Bonn wechselte der promovierte Mathematiker 1994 nach Berlin, wo er seitdem seinen Lebensmittelpunkt hält. Als Teil der Stadtgesellschaft möchte Hans Jürgen Prömel dennoch in Nürnberg ankommen – und hat damit trotz pandemiegeschlossener Türen im ersten Jahr vor Ort dank Burgblickwohnung in St. Johannis ganz gut angefangen.

 

1.       Typisch fränkisch: hier zeigt sich die Stadt von ihrer Nürnbergerischsten Seite: Was „typisch fränkisch“ ist, weiß ich noch gar nicht, erlebe die Menschen aber als sehr offen und herzlich. Dank der Berliner Schnauze weiß ich, dass sich hinter harter Schale oft ein weicher Kern verbirgt. Tief beeindruckt bin ich aber vom Gesamtensemble der Altstadt, dessen Flair ich so noch nirgendwo erlebt habe.

 

2.       Kleine Pause oder große Auszeit: meinen Ruheort in Nürnberg finde ich hier: Der Johannisfriedhof ist nicht nur ein hervorragender Ort, die Stadtgeschichte mit all ihrer historischen Prominenz aus Dichtern und Denkern zu entdecken, sondern vor allem eine wunderschöne Oase der Ruhe und Kontemplation, die ich gerne für den Abendspaziergang aufsuche. 

 

3.       Einen Tag lang Tourist in der eigenen Stadt sein? Dann mache ich in Nürnberg folgendes: Vergangenheit und Zukunft besuchen. Ersteres im Germanischen Nationalmuseum mit seiner hervorragenden Sammlung und Ausstellung. Zweiteres im Zukunftsmuseum, in dem man sich interaktiv ausprobieren kann.

 

4.       Nürnberg hat viel Geschichte – aber an diesem Ort hat die Stadt für mich Zukunft: An der Dr.-Luise-Herzberg-Straße! So wird die Adresse der neuen Campus-Universität lauten, wo ich ab 2024 hoffentlich mit dem Präsidium einziehen und in Präsenz arbeiten kann.

 

5.       Nürnberg ist für mich Spielwaren, Lebkuchen, Bratwurst, Dürer und …: Ein Ort, um eine Universität der Zukunft zu errichten – ein Rolemodel und eine einmalige Chance für eine zentrale statt über das Stadtgebiet verstreute Campus-Uni!

 

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