Katharina Wasmeier

Freie Journalistin, Autorin, Lektorin, Nürnberg

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Mexiko-Fladen sollen nicht nur den Nürnbergern schmecken

Klotzen statt kleckern? Nö. In einem neuen Imbiss in der Innenstadt geht künftig beides gleichzeitig: Die einen kleckern, während sie versuchen, sich geschwind und elegant einen saftigen Burrito einzuverleiben. Und die anderen klotzen – erstens vor Ort richtig ran, um das "Food" auch echt "Fast" zu machen, und zweitens dafür, dass das Konzept "Mr. Burrito" in Nürnberg seinen Siegeszug weit über die Region hinaus antritt.

„Für lediglich einen Laden hier hätten wir das ganze Konzept nicht entwickelt“, erzählt David Hlavacek, neben Gordon Noll, Christian Lang und Karol Walus einer der vier Gesellschafter, die hinter „Mr. Burrito“ stehen. Besagtes Konzept basiere auf dem US-amerikanischen Trend mexikanischer Schnellrestaurants, die zwar mit rund einer Minute Wartezeit so richtig fix, dabei aber im Gegensatz zum klassischen Fast Food frisch und gesund seien. Eine solche „mexikanische Systemgastronomie“, recherchierten die vier, stelle hierzulande bislang eine Lücke da, die es erst zu füllen und bei Gelingen in die Welt hinauszutragen gelte.

Befüllt werden nun seit vergangener Woche besagte Burritos, also Weizenfladen, mit der Basis: Reis, Bohnen, Salsa, Sour Cream und Käse – alles regional und so frisch, dass auf eine Tiefkühltruhe verzichtet werden könne. Gewählt werden kann dann nicht nur zwischen Huhn, Rind (plus ein Euro), Schwein, Tofu oder gleich komplett vegan. Sondern auch, ob man die volle Variante mit Tortilla (6,50 Euro), die leichte ohne (nämlich dann auf Reisbasis, 6,50 Euro) oder die magere Variante haben möchte, nämlich auf Salatbasis (5,90 Euro).

Extras wie Fajita-Gemüse oder noch mehr Fleisch gibt’s ab 1 Euro, zum Knabbern Nachos (ab 3 Euro), und selbstverständlich alles auch zum Mitnehmen statt Verzehr im übersichtlichen Gastraum. Die räumliche Beschaffenheit ist durchaus erwünscht, gehöre doch zum Konzept „die komplette Transparenz aller Prozesse in der Küche“. Dort zu sehen: Zwei Köche, die schnibbeln, brutzeln, rühren, was im vorderen Teil dann in einer Art Fließband-Choreographie zum Gericht gedrechselt wird.

„Wer hier bestellt, hat in unter zwei Minuten sein Essen“, verspricht David Hlavacek, der die Stadt bislang mit Clubs wie dem „King Lui“ oder „360°“ bereichert. „Wenn es der Markt hergibt“, wolle man gern deutschlandweit expandieren – mindestens. In den kommenden Monaten soll aber erst noch die Region mit weiteren Filialen beglückt werden. Manchmal ist es ja gar nicht so verkehrt, erst mal nur zu kleckern.

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