Katharina Wasmeier

Freie Journalistin, Autorin, Lektorin, Nürnberg

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Einhörner, Konfetti und Beats: Sommerliebe 2018

Nach einem winzigkleinen Durcheinander im vergangenen Jahr ist sie 2018 wieder mit voller Herzenskraft zurück: am 28. Juli wird der Dutzendteich in Sommerliebe gehüllt. Zum bereits fünften Mal fahren die Veranstalter, mit Mehmet Yilmaz und Giovanni Falco nunmehr nur noch zu zweit, allerlei auf, um „in chilliger Atmosphäre einen schönen Tag in der Sonne zu verbringen und zu tanzen.“ Darauf hätten die Liebesjünger im vergangenen Jahr beinah verzichten müssen, stand doch reichlich lang nicht fest, ob das Tagesfestival überhaupt stattfinden würde. Die Gerüchteküche brummte, am Ende war alles halb so wild – mit 5000 statt 8000 Gästen ein bisschen überschaubarer, mit einer statt zwei Bühnen ein bisschen weniger entscheidungsproblematisch, dazu ein winziger Terminkonflikt mit der Hafenpartypremiere „Container Love“. Jetzt ist alles wieder ganz beim alten, denn „wir hatten wieder viel länger Zeit zu planen und entsprechend alles auch wieder größer aufziehen“, so Mehmet „Memo“ Yilmaz, der die Fäden mittlerweile von der Hauptstadt aus zieht, selbstverständlich aber vor Ort nach dem Rechten sieht – schon allein, um zu überprüfen, ob alle Anstrengungen, den Geburtsschmerzen von damals beizukommen, auch funktionieren. „Wir haben aus unseren Fehlern gelernt und sind bemüht, dass alles gut läuft – es gibt längst keine Beschwerden mehr“, so Yilmaz, und es ist fraglich, ob sich überhaupt noch jemand an die Kinkerlitzchen von einst erinnern muss. Fakt ist: Die Leute lieben die Sommerliebe und die Sommerliebe liebt herzlich zurück. Mit gratis Trinkwasser für alle, mit einem großen Pool, in dem geplanscht, getanzt und von überdimensionalen Pelikanen und Einhörnern gefallen werden darf. Mit Tipi-Zelten und den allgegenwärtigen Foodtrucks, mit einem Erholungsbereich (vulgo: Chill-Out-Area) und sehr selbstverständlich mit „phaten Acts“. Als da wären mit Len Faki und Efdemin zwei waschechte Berghain-DJs, was den unschlagbaren Vorteil mit sich bringt, sich den Weg in die sagenumwobene Berliner Diskothek und damit Schlangestehen und harte Tür sparen zu können, und noch dazu Open Air in den Genuss einer „Techno-Legende der ersten Stunde“ zu kommen., „nach vorne und dann abgehen!“ Mit Âme folgt ein deutsches House-Ensemble und „super big“ dem seltenen Ruf nach Deutschland und dann auch noch an den Dutzendteich, ein seelenvolles Live-Set im Gepäck, „die Techno-Kids kennen das.“ ANNA, Anna Reusch, Efdemin oder Lexer sind drei weitere von insgesamt 14 klangvollen Namen, die „die gesamte Bandbreite des Genres“ mitbringen und „schöne Klänge zum Treiben lassen und für jeden was dabei haben.“ So richtig für jeden. „Wir decken von 18 bis 60 so ziemlich alles ab. Mittlerweile kommen alle, die Bock haben, ein schönes Tagesfest mitzunehmen“, freut sich Mehmet Yilmaz zurecht und liegt vielleicht nur mit einer Annahme ein winziges bisschen daneben: „In diesem Jahr gibt es zum Glück keine parallelen Veranstaltungen – wir sind exklusiv an dem Tag.“ Aber dass sich Barden und Techno allzusehr in die Quere kommen, steht vermutlich eher nicht zu befürchten.


„Sommerliebe 2018“, 28. Juli, 11-23 Uhr, Tickets ab 42 im VVK (Laufsteg, Kuhmuhne, Airtime) und AK; Dutzendteich / Hermann-Böhm-Straße, Nbg; facebook.com/sommerliebeopenair/



(Foto: Giannis Kokkas)