Katharina Wasmeier

Freie Journalistin, Autorin, Lektorin, Nürnberg

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Brini liebt Nrnbrg

Mit Schuhschuh und Schischi – Nürnbergs liebste Schuhdealerin ist zurück mit einem neuen Laden. Doch während sich damals im Adlerstraß’schen „Brinissima“ vornehmlich auf extraordinäres Schuhwerk kapriziert wurde, ist der neue Laden von Sabrina Rodehau in Gänze ihrer einzig wahren Liebe gewidmet: Nürnberg.

„Make Nürnberg great again!“ sagt die 33-Jährige Ladeneröffnerin und erzählt vom Netzwerken, vom Miteinander, vom gemeinsamen Schaffen eines schönen Ganzen. So wird auch der neue Laden namens „Nrnbrg“ in der Preißlerstraße ein buntes Puzzle sein, in dem sich von der Chefin handverlesene Teile verschiedenster Couleur (wieder)finden. „Menschen glücklich zu machen“, sagt Sabrina „Brini“ Rodehau, „das ist mein Ding.“ Und was mindestens die Damen der Schöpfung glücklich macht, haben nicht zuletzt sechs Jahre Schuhboutique gelehrt. Am Ende, erzählt sie, habe sie vor circa zwei Jahren gespürt, dass Zeit war für was Neues. Deswegen gab Sabrina Rodehau den Laden auf, „konnte aber trotzdem nie ganz loslassen.“ Jetzt hat sie’s wieder voll, das Schöne-Dinge-Fieber, das „nette Gschmarri“, der Wunsch, „Gostenhof noch bunter zu machen, sowohl was Farben als auch, was Menschen betrifft.“ Bunt geht’s im neuen Laden, den man auf 60 Quadratmetern über mehrere Ebenen nach Art des Rundlaufs durchstöbern kann, allemal zu. Hier ein lustiges Dekoteil, das „Brini“ irgendwo aufgetrieben hat, dort eine Vitrine mit ausgefallenem Schmuck vom hiesigen Designer, wieder eine andere mit solchem von außerhalb. Vintage-Brillengestelle kuscheln sich an ausgefallene Klamotten, die gestrickte Rübenrassel vom Nürnberger Label „Frogroggas“ schaut freundlich von Omas Ohrensessel herab, neben den lustigen „Pechkeksen“ liegt die typodesignte Tasche des „Straßenkreuzers“ bereit. Eine „dynamische Gestaltung“ soll’s sein, das Sortiment stets wechseln, stets einen Grund bereithalten, mal wieder vorbeizuschneien in der Preißlerstraße. „In memoriam Brinissima“ darf freilich eins nicht fehlen: Schuhe. Die sind zwar künftig nicht im Fokus des Repertoires, aber von rahmengenäht bis peruanischen Ursprungs natürlich vorhanden so wie auch eine beschreibbare Wand, auf der nach Art des schwarzen Brettes bitte ausdrücklich kommuniziert werden darf. Hier findet „keine Fächervermietung“ statt, sagt die Kauffrau, die unter anderem als Dozentin in der Erwachsenenbildung tätig und aber sehr gerne offen ist für Kooperationen und „Produkte, die ich schön und cool finde.“ Ein Geben und Nehmen soll es sein, ein Austauschort und einer, an dem das Wort „Netzwerken“ nicht minder substantiell ist wie der Ausdruck „gegenseitige Unterstützung“, weil „ich finde, dass Nürnberg enger zusammenrücken und voneinander profizieren sollte.“ Nicht profitorientiert, aber praktisch und originell ist mit „La Cola“ der integrierte Secondhandshop: Klamotten, die zu schade zum Wegwerfen sind, können hier gegen eine geringe Aufhängegebühr an den neuen Besitzer gebracht werden – den Preis bestimmt der alte.


„Nrnbrg“, Preißlerstraße 2, Nürnberg, ÖZ Di 15-20 Uhr & Do 13-20 Uhr, facebook.com/nrnbrgnrnbrg