2 Abos und 0 Abonnenten
Artikel

Cannabis-Legalisierung: Social-Club „Blütezeit" in Berlin wirbt schon jetzt um Mitglieder

Blütezeit

Obwohl die Cannabis-Legalisierung noch nicht gesetzlich beschlossen ist, hat ein Berliner Cannabis-Club bereits mit der Werbung um Mitglieder begonnen. Mit der Frage „Du willst THC aus BRD?" wirbt der Social-Club an der Ecke Potsdamer Straße/Kurfürstenstraße um Mitglieder. Auf der Webseite des Berliner Clubs „Blütezeit", der seinen Sitz in Charlottenburg hat, können sich Interessierte bereits auf die Warteliste setzen lassen und zwischen verschiedenen „Abo-Modellen" wählen: Sie haben die Wahl zwischen 5 und 50 Gramm Cannabis im Monat.

Dabei sind der Besitz und der Anbau von Cannabis derzeit noch verboten. Das Gesetz zur Cannabis-Legalisierung soll erst in der Woche vom 19. Februar vom Bundestag verabschiedet werden und zum 1. April in Kraft treten. Zuvor muss das Gesetz jedoch noch durch den Bundesrat.

Mit der Verabschiedung des Gesetzes würde Cannabis von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen werden. Außerdem würde der Besitz von 25 Gramm Cannabis für über 18-Jährige erlaubt werden. In einer Wohnung dürften sogar 50 Gramm getrocknetes Cannabis aufbewahrt werden. Der Anbau und Verkauf soll ab dem 1. Juni 2024 in nicht-gewerblichem Umfang in den Social-Clubs möglich werden. Dort sollen nach derzeitigem Stand maximal 500 volljährige Mitglieder gemeinsam und legal Cannabis anbauen können.

Social-Club „Blütezeit": Cannabis-Anbau in einem ehemaligen Bergwerk

Die Legalisierung des Anbaus ist die Voraussetzung für „Blütezeit". Der Berliner Club plant den Cannabis-Anbau in einem ehemaligen Bergwerk, 750 Meter unter der Erde und „unter Aufsicht von Profi-Botanikern und mit dem wissenschaftlichen Know-How von einer der führenden deutschen Universitäten", wie es auf der Webseite heißt. Dafür sei der Club eine Kooperation mit der Humboldt-Universität eingegangen, wie die Sprecherin der Berliner Zeitung auf Anfrage mitteilte.

In der Tiefe sollen für den Anbau die perfekten Bedingungen herrschen: Keine Schädlinge, konstante Temperatur und eine geringe Luftfeuchtigkeit. Der Anbau soll durch die geothermische Wärme sogar besonders CO2-arm sein.

Trotzdem gibt es noch viele Unsicherheiten: Bislang gibt es zu den Cannabis-Clubs nur Gesetzentwürfe. So weist „Blütezeit" darauf hin, dass sich die angegebenen Abgaben und Preise noch ändern können, je nachdem, was sich bei dem Gesetz und den Steuern noch tut. Es ist ebenfalls noch unklar, ab wann die Mitglieder das Cannabis erwerben können. „Die Verfügbarkeit von Cannabis in unseren Clubs ist abhängig von der finalen Legalisierung", heißt es.

Das hält potenzielle Mitglieder offenbar nicht ab: Bis zum 9. Februar haben sich bereits 700 Menschen für die Warteliste angemeldet.

Zum Original