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Omikron-Variante: Wie du mit der Corona-Situation umgehen kannst

Die Corona-Pandemie hat einen starken Einfluss auf unsere Psyche. Viele Menschen hadern mit dem Gefühl des Kontrollverlusts und der Ungewissheit: Werde ich vom Virus verschont und wenn nicht, wie zeigt sich bei mir der Verlauf? Welche Regelungen gelten für welche Bereiche? Wird mein Geschäft diese Zeit überstehen? In dieser bereits belastenden Zeit können Nachrichten über neue Varianten besonders deprimieren.

Die Omikron-Variante: Was bislang bekannt ist

Die Omikron-Variante dominiert mittlerweile die Corona-Pandemie in Deutschland. Doch wie unterscheidet sich die neue Variante von den vorherigen und was ist über sie bekannt?

Generell hat das Corona-Virus die Eigenschaft in der pandemischen Situation zu mutieren. Dadurch entstehen neue Virusvarianten. Nach den als besorgniserregend eingestuften Varianten Alpha, Beta, Gamma und Delta erreicht nun auch Omikron Deutschland.

Die Virusvarianten unterscheiden sich durch ihre Infektiosität (Fähigkeit zu infizieren), Transmission (Virus-Übertragung), Schweregrad der Erkrankungen und Immunevasion (Umgehung des Immunsystems/Impfstoffe). Die Omikron-Variante ist nach derzeitigen Erkenntnissen ansteckender und wird von den Impfstoffen weniger gut erkannt (Immunflucht).

Bisher wird beobachtet, dass eine Omikron-Infektion milder verläuft als die bisherigen Varianten. So macht Omikron in Südafrika laut der Tagesschau 98% der Infektionen (sequenzierte positive Tests) aus, während die Zahl der Krankenhausaufenthalte geringer, kürzer und seltener tödlich verlaufen, als in der gesamten Zeit der Corona-Pandemie.

Welchen Schutz bietet eine Grundimmunisierung durch Impfung?

Die Gegebenheiten in Südafrika und Deutschland sind sehr verschieden. So sind in Südafrika nur 26% der Menschen vollständig geimpft, während Deutschland eine 71% Impfquote (vollständig geimpft) vorweist. Welche Rolle die Impfquote, die Genesenenrate, das Durchschnittsalter und viele weitere Faktoren spielen, ist derzeit nicht klar. Ob sich die Daten aus Südafrika auf Deutschland übertragen lassen, ist daher fraglich. Bislang sind nach Angaben des RKI (Stand 05.01.22) 12 Menschen in Deutschland nachweislich mit Omikron verstorben, 42.536 Omikron-Fälle bekannt und 451 Personen mit Omikron hospitalisiert.

Außerdem scheint die Omikron-Variante öfters den Impfschutz zu umgehen als etwa die Delta-Variante.

Die Ständige Impfkommission erklärt in ihrer Pressemitteilung zur Omikron-Variante: „Aktuelle Daten deuten nach abgeschlossener Grundimmunisierung auf einen deutlich verringerten Impfschutz gegenüber der Omikron-Variante hin. Dieser nimmt bereits 3 bis 4 Monaten nach Grundimmunisierung deutlich ab. Nach Verabreichung einer Auffrischimpfung steigt die Schutzwirkung gegenüber einer symptomatischen Infektion mit der Omikron-Variante jedoch wieder deutlich an. Es ist derzeit davon auszugehen, dass durch eine Auffrischimpfung auch der Schutz vor schweren COVID-19-Verläufen nach Infektion mit der Omikron-Variante zunimmt."

Und ergänzt: „Die STIKO weist darauf hin, dass aufgrund der eingeschränkten Datenlage aktuell keine Aussagen über die Schutzdauer nach Auffrischimpfung unter der Omikron-Variante getroffen werden können" (Stand 21.12.21).

Gewissheit über die neue Variante bringen uns also erst weitere Studien. Bis dahin tappt die Politik und die Gesellschaft ein Stückweit im Dunklen. Zweifellos breitet sich die Variante schnell aus, weswegen verschärfte Maßnahmen gefordert werden.

Die Politik reagiert auf die neue Variante mit einer Boosterkampagne und weiteren Maßnahmen.

So bleibst du psychisch stabil im Corona-Stress

Die Unsicherheit, ob es einen weiteren Lockdown, weitere Kontaktbeschränkungen geben wird und inwieweit die Impfungen schützen, trifft sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte. Wir haben ein paar Tipps für dich, wie du deine Psyche in dieser Zeit schonst:

Mache dir klar, was dir besonders wichtig ist: Manche Dinge bereiten uns mehr Freude als andere. In dieser Zeit solltest du sie besonders fokussieren und versuchen sie trotz eventueller Maßnahmen am Leben zu erhalten. Besonders die Routine und das regelmäßige Erfolgserlebnis kann dir Halt geben. Wieviel Zeit willst du mit Medien verbringen? Die meisten von uns wollen in dieser Phase auf dem neuesten Stand bleiben. Doch wieviel Zeit am Tag muss das effektiv sein und wieviel Zeit brauchst du für andere Dinge? Anstatt dich konstant damit zu beschäftigen, nimm dir pro Tag einen gewissen Zeitraum, in dem du dich informierst und schalte sonst ab. Gesprächsfokus verlegen: Corona ist inzwischen ein beliebtes Gesprächs-/Diskussionsthema geworden, doch bedeutet es oftmals auch Stress. Corona sollte nicht das einzige dominante Gesprächsthema sein, es gibt doch so viele schönere Themen, über die man sich austauschen kann. Unterstützt euch gegenseitig: Nach zwei Jahren Pandemie fühlen sich viele erschöpft und ausgelaugt. Achtet aufeinander und sprecht ehrlich über eure Gefühle. Nehmt euch Zeit für einander und schaffte einen „Save Space" um über Ängste zu sprechen. Lass dich nicht spalten: In der derzeitigen Coronalage, spalten sich zunehmend die Lager. Auch wenn die Diskussion sehr emotional ist, müssen nicht alle einer Meinung sein. Nach einem gescheiterten Streitgespräch, kann man sich vielleicht darauf einigen, verschiedener Meinung zu sein und ein neues Thema aufgreifen. Rechzeitig Hilfe holen: Wenn du eine psychische Belastung bemerkst, die über 10 Tage anhält, hole dir professionelle Hilfe. Viele psychische Probleme können besser behandelt werden, je früher man damit beginnt. Außerdem gibt es einen großen Andrang und lange Wartezeiten. Eine erste Anlaufstelle ist die Telefonseelsorge (Tel: 0800.1110111).
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