Update 13:00 Uhr Blockade der Kohlebahn Seit Freitag ist die Kohlebahn zum Kraftwerk Neurath blockiert gewesen. Eine Absprache, dass die Aktivisten sich bis 10 Uhr dort aufhalten dürften und dann ohne polizeiliche Maßnahmen gehen könnten, soll durch die Polizei nicht eingehalten worden sein. Nach einigem hin und her dürfen die Aktivisten gehen, wenn sie sich von der Polizei abfilmen lassen.
Den Überblick scheinen die Einsatzkräfte in Garzweiler allerdings nicht wirklich zu haben. Wie "Ende Gelände" über Twitter vor einigen Minuten verbreitete, gelang es Aktivist*innen, einen Bagger zu besetzen. Auf Fotos ist zu sehen, wie eine Hand voll Besetzer*innen es sich am höchsten Punkt solch einer riesigen Maschine gemütlich gemacht haben. Auch am Tagebaurand haben sich Aktivist*innen versammelt, feiern ihren Erfolg, spielen Musik, tanzen und zünden Wunderkerzen an. rdm
Anders dagegen die "Ende-Gelände"-Aktivist*innen vom "grünen Finger" auf den Gleisen entlang der Nord-Süd-Bahn kurz vor dem Kraftwerk Neurath. Die Blockade geht in ihre zweite Nacht, die Polizei hat den Protest heute nicht geräumt, fordert die Aktivist*innen aber auf, spätestens am Sonntag um 10 Uhr freiwillig zu gehen. Steht die Blockade bis dahin, würde sie letztlich etwa 40 Stunden bestehen. Übrigens: Unterstützer*innen versorgten die Besetzer*innen am Abend mit Pizza.
Gleise an anderer Stelle hat "Ende Gelände" dagegen heute am Abend wieder freiwillig geräumt. Aktivist*innen war es gelungen, die Strecke der sogenannten Hambach-Bahn zu besetzen. Auf der Strecke wird Kohle abtransportiert. "Wir haben an vielen Stellen blockiert. Damit haben wir ein deutliches Zeichen gesetzt: Für den Klimaschutz muss jetzt etwas passieren", so Bündnis-Sprecherin Kathrin Henneberger.
Geräumt wird dagegen seit Stunden die Blockade hunderter Aktivist*innen im Tagebau Garzweiler. Die Aktivist*innen von "Ende Gelände" bleiben aber entspannt und lassen die Prozedur über sich ergehen. rdm
Neben unseren Kollegen berichteten noch andere Pressevertreter*innen von der Räumung im Tagebau und hielten sich nur wenige Meter entfernt auf. Dennoch wurde Hillebrand von einem Beamten festgesetzt und abgeführt. Daraufhin begann ein letztlich fast mehr als zweistündiges Verwirrspiel. Weder dem festgesetzten Kollegen vor Ort, noch auf telefonische Nachfrage bei einer Pressesprecherin der Polizei Aachen konnte Auskunft darüber gegeben werden, warum unser Journalist festgehalten wurde. Am Ende wurde er mit einem Transporter aus dem Tagebau Garzweiler gefahren und auf Höhe einer Aussichtsplattform rausgelassen.
Besonders merkwürdig: Kurz darauf meldet sich die Polizei Aachen gleich zwei Mal via Twitter bei unserem Kollegen Fabian Hillebrand. In einem ersten Tweet heißt es, sollte er "weiterhin aus dem Tagebau heraus berichten wollen", müssen er sich nur bei der Pressestelle melden. "Wir werden Ihnen, wie bereits anderen Pressevertretern, den erneuten Zugang ermöglichen."
In einem weiteren Tweet behauptete die Polizei Aachen schließlich, Fabian Hillebrand sei "nicht in Gewahrsam genommen" und könne "weiter berichten". Es sei unklar, "warum Sie ursprünglich in den Transportbus verbacht wurden." Das wüssten wir allerdings auch sehr gerne und dringend. Auf telefonische Nachfrage bestätigte unser Kollege, dass er von der Polizei sowohl festgehalten und damit an der Berichterstattung gehindert wurde.
"nd" bleibt dran und bemüht sich um Aufklärung in diesem klaren Fall eines schweren Eingriffs in die Pressefreiheit. rdm
Alexis Passadakis ist seit der ersten Stunde bei "Ende Gelände" dabei und sagt, dass dieses Jahr auch viele Menschen von "Fridays for Future" an den Protestaktionen teilnahmen. Bei "Fridays for Future" fehle vielen eine tiefgreifende Kritik am kapitalistischen System, bei "Ende Gelände" würde dieses Bedürfnis bedient. Deswegen würden langfristig wohl auch weiterhin viele Mitglieder der "Fridays for Future" bei "Ende Gelände" aktiv bleiben. ks
Update 15:20 Goldfinger in der Grube Der Goldene Finger hat es bis fast zum Kohlebagger geschafft. Von der "Fridays for Future"-Demonstration aus begaben sich 500 Menschen auf den Weg in die Kohlegrube. Über geschlängelte Wege ging es dort in den Tagebau hinunter. Mehrmals versuchte die Polizei, die Aktivist*innen auf ihrem Weg zu stoppen. Auch RWE-Mitarbeiter*innen versuchten, mit Baggern, Jeeps und ihren Körpern zu verhindern, dass die Menschen in die Grube gelangen. Doch trotz hartem Schlagstockeinsatz der Polizei gelang es den Aktivist*innen immer wieder, die provisorischen Ketten zu durchbrechen. Erst kurz vor dem Bagger schafften es dir Ordnungskräfte, den Zug zu stoppen. Nun sitzen die Aktivist*innen etwa 100 Meter vom Bagger entfernt. Die Polizei ist bereits mit Bussen vor Ort, um die Menschen abzutransportieren. Das wird aber bestimmt einige Zeit dauern.
Update 14:30 "We are anstoppable" Der goldene Finger und der rote Finger vom Aktionsbündnis "Ende Gelände" haben den Braunkohletagebau Garzweiler II erreicht. Etwa 200 Menschen vom roten Finger wurden an der Abbruchkante von der Polizei eingekesselt. Andere Aktivist*innen haben es in die Grube geschafft. Der pinke Finger ist wieder festgesetzt worden und darf nicht zu seinem Kundgebungsort. Der silberne Finger hat die Hambachbahn blockiert. Der goldene Finger ist fast am Bagger angekommen.
Update 11:30 "In Solidarity we stand." Mehr als 4000 Demonstrierende von "Fridays for Future" versammeln sich in Jüchen-Hochneukirch. Auch viele Aktivist*innen von "Ende Gelände" sind hier, Aktivist*innen des "Goldenen Finger" sind in Bussen vom gesperrten Bahnhof Viersen dorthin gelangt. Parolen wie "A - Anti - Anticapitalista" und "Auf geht's, ab geht's, Ende Gelände" schallen über den Adenauerplatz. Auf einem Transparent ist zu lesen: "Gegen die Spaltung durch Polizei und Politik. Ende Gelände, Fridays for Future - in Solidarity we stand." Wir kämpfen heute für eine Zukunft, in der es noch Leben gibt", sagte Christina von "Fridays for Future". Dieses Wochenende waren wir viele. Wenn wir zusammen halten, können wir noch viel mehr schafften." Die Demonstrierenden wollen später zur Großkundgebung von "Alle Dörfer bleiben" in Erkelenz-Keyenberg ziehen.
In Erkelenz-Keyenberg sind auch wieder Menschen in Bewegung, der Demonstrationszug "Roter Finger" zog in Richtung Braunkohle los.
Nachdem unsere nd-Reporter*innen die Szene in einem Periscope-Live-Stream gefilmt hatten, machten sich mehrere Twitter-User*innen daran, die Stelle aus dem Stream herauszuschneiden und durch Tonveränderungen klar hörbar zu machen. Hier kann man klar nachhören, wie die Polizei "sind doch nur Zecken" durch den Lautsprecher sagt.
"Die dort eingesetzten Polizist*innen müssen sofort aus dem Einsatz genommen werden und Konsequenzen müssen folgen", fordert der Bundestagsabgeordnete Michel Brandt (LINKE). Angemeldet hatte die Demonstration Torsten Felstehausen (LINKE), Mitglied des hessischen Landtages. fhi
Aktivist*inen von "Ende Gelände" blockieren die Gleise der Kohle-Transportbahn.
Samstag - Update 08:25: "Klimagerechtigkeit schreibt Geschichte" - und es geht gerade erst los. Guten Morgen aus dem Rheinischen Revier. Auch heute berichten Fabian Hillebrand, Katharina Schwirkus und Sebastian Weiermann für euch weiter von den Protesten gegen die Kohleverstromung. Der gestrige Tag zeigte Licht und Schatten. Ende Gelände war durch die stundenlange Sperrung des Viersener Bahnhofs massiven Behinderungen ausgesetzt. Andererseits demonstrierten in Aachen zehntausende Schüler*innen bei den Fridays for Future und am frühen Abend schafften es hunderte Ende Gelände Aktivist*innen die Gleise der Kohlebahn zum Kraftwerk Neurath zu blockieren. Dort auf den Gleisen haben die Aktiven auch die Nacht verbracht. Ein anderer Finger von Ende Gelände verbrachte diese auf einem Feld direkt am Tagebau Garzweiler. Ein dritter Finger fand Zuflucht auf dem Gut Asperschlag in der Nähe des Kraftwerks Niederaußem.
Auch am Samstagmorgen sind wieder tausende Aktivist*innen auf den Beinen. "Dieses Wochenende schreibt Klimagerechtigkeit im Rheinland Geschichte", sagt Karolina Drzewo vom Bündnis "Ende Gelände". Und die Proteste sind noch lange nicht vorbei. Der Tagebau Garzweiler steht im Mittelpunkt des Aktionstages, der sich mit den bedrohten Dörfern am Grubenrand solidarisiert.
Die Behörden sperrten am Samstagmorgen derweil erneut den Bahnhof Viersen. Damit machen sie es den Aktivisten im Camp schwer, zu ihren Aktionen zu gelangen. Eine Sprecherin bestätigt gegenüber "nd", das der Bahnhof zumindest in eine Richtung gesperrt worden ist. Die Aktivisten können aber mit Bussen an andere Orte gelangen. Allerdings wird die Polizei sie nicht mit "passiver Bewaffnung" einsteigen lassen. Die Aktivisten sollen Strohsäcke, Schutzfolien und ähnliche Gegenstände ablegen. Dies sei auch ein Grund für die Sperrung des Bahnhofes, sagte die Sprecherin gegenüber "nd".
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Außerdem gab es die erste Durchsage der Polizei. Die Versammlung auf den Schienen sei verboten. Man solle sich Richtung Feldweg entfernen. Das macht niemand und die Stimmung ist weiterhin gut. swe
Laut Behördenangaben war zuvor eine Polizeikette durchbrochen worden. Rund 500 Menschen hätten sich am frühen Abend in Richtung des Kraftwerks bewegt. Die Gruppe habe Strohsäcke, Polster und Visiere dabei.
Absurd: Die Nachrichtenagentur dpa schreibt, die genannten Gegenstände würden von der Polizei Aachen als Schutzwaffen eingestuft, weshalb das Mitführen eine Straftat darstelle.
Eine Sprecherin von "Ende Gelände" kündigte an, die Aktivisten würden so lange bleiben, wie ihre Sicherheit gewährleistet sei. Sie hätten Schlafsäcke und Isomatten dabei, um auch übernachten zu können. Dem RWE-Sprecher zufolge lief das Kraftwerk Neurath weiter, es gebe dort einen Kohle-Vorrat. Wie lange dieser ausreiche, wollte er nicht sagen. nd/Agenturen
Update 18:00 Uhr:Züge halten wieder in Viersen Die polizeiliche Sperrung des Bahnhofs Viersen ist laut Deutscher Bahn NRW nach rund fünfeinhalb Stunden wieder aufgehoben worden. "Wir halten jetzt wieder in Viersen", sagte eine Sprecherin des Unternehmens der Deutschen Presse-Agentur am Freitagnachmittag. Die behördliche Anordnung sei gegen 10 Uhr ergangen. Die Sperrung sei dann gegen 15.30 Uhr beendet worden. Züge hätten den Bahnhof Viersen in dieser Zeit durchfahren ohne dort zu halten. Die Polizei hatte den Bahnhof Viersen gesperrt, nachdem am Freitagvormittag rund 1000 Aktivist*innen auf dem Weg dorthin waren.
Unterdessen lehnte das Verwaltungsgericht Aachen einen Eilantrag von zwei Antragsteller*innen gegen die Sperrung des Bahnhofs Viersen durch die Polizei ab. Die Polizei habe eine Gefahrenlage in ihrer Verfügung an die Deutsche Bahn AG nachvollziehbar dargelegt, teilte das Gericht mit. Außerdem seien die Argumente der beiden Antragsteller*innen, das ihre Rechte verletzt worden seien, nicht ausreichend gewesen, hieß es. dpa/nd
Update 15:55 Uhr:Klimaforscher zu Fridays for Future Der Klimaforscher und ehemalige Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Joachim Schnellnhuber, lobt die Proteste von "Fridays for Future": "Ich habe mir 30 Jahre lang den Mund fusselig geredet, dann kommen jetzt 14-Jährige und sagen: Die Wissenschaft, die die Moderne hervorgebracht hat, ist unser Kompass. Das ist fantastisch", so Schnellnhuber, am Freitag auf dem 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund. epd/nd
Die Antragsteller gaben demnach an, mit dem Zug zur Großdemonstration nach Aachen fahren zu wollen. Der Bahnhof Viersen sei aber durch die Polizei vollständig blockiert.
Einziger Wermutstropfen bisher: Der Lautsprecherwagen darf wegen Sicherheitsbedenken der Polizei nicht mit Muskelkraft gezogen werden, sondern muss den Motor anwerfen. swe
Über den Aktivist*innen kreist ein Hubschrauber. Immer wieder kommen Anwohner*innen vorbei, die "Ende Gelände" Solidarität zeigen. Menschen winken und applaudieren. Ein Mann mittleren Alters sagt zu einem Polizisten: "Dort müssten sie mal mitlaufen." Er antwortet: "Machen wir ja, nur ein bisschen daneben halt." ks
Der Bahnhof Viersen ist gesperrt worden. Das teilte die Polizei über Twitter mit. Eine Sprecherin der Deutschen Bahn bestätigt "nd", dass dort keine Züge mehr halten. Wie lang die Sperrung anhalten wird, ist unklar. "Das ist ein schwerer Eingriff in die Versammlungsfreiheit! Unverantwortlich! Im Übrigen ist am Bahnhof Viersen kein Tagebau!", kommentiert Brandt. fah
1. Kohlebagger klauen und die Grube demolieren wir wollen Kohlebagger klauen und Dir Grube demolieren. 2. Wer hat und verraten? Sozialdemokraten, wer war mit dabei? Die Grüne Partei! Wer berät und nie? Die Anarchie! 3. hinter der Braunkohle steht das Kapital, der Kampf Befreiung ist international 4. zur Melodie von Juli - die perfekte Welle: Das ist der perfekte Bagger, das ist der perfekte Tag, lass ihn einfach mal besetzen, denk doch da mal drüber nach! 5. Zur Melodie von "Was wollen wir trinken (Sieben Tage lang)": Tsunami Wind und Wirbelsturm, er baggert weiter, er baggert weiter. Doch wen wir kommen steht der Bagger still, ja wenn wir kommen steht er still. Wir gehen in die Grube rein! Ende Gelände, Ende Gelände sei dabei!
Karolina Drzewo sagt dem "nd": "Wir sind Tausende und dieses Jahr sind wieder viele junge Menschen dabei, die zum ersten Mal bei einer Aktion des zivilen Ungehorsams mitmachen. Das ist super." Seit 2016 ist Karolina in dem Bündnis "Ende Gelände" aktiv, das einen sofortigen Ausstieg aus der Kohle fordert und Infrastruktur des Energiekonzerns RWE besetzt, um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen.
Auch viele Schüler*innen der "FridaysForFuture" nehmen dieses Jahr an den Protestaktionen von "Ende Gelände" teil. Jana Boltersdorf von "Fridays for Future" berichtet dem "nd", dass allein aus dem Gebiet Köln mindestens 20 Schüler*innen ins Rheinland gekommen seien. Sie selbst werde bei den Blockaden mitmachen, einige hätten sich aber auch dafür entschieden, im Camp zu bleiben. ks
Die Buslinie 51 vom Aachener Tivoli-Stadion in die Innenstadt zum Startpunkt der "Fridays-for-Future"-Demos ist voll mit Schüler*innen, die die Nacht am Stadion verbracht haben. Französische Schüler*innen lernen auf der Fahrt die Parole: "One Struggle one Fight - Ende Gelände - Hambi bleibt!" swe
Update 10.06 Uhr: Auf zu den Blockaden Vor etwa einer halben Stunde haben die Aktivist*innen von "Ende Gelände" ihr Klimacamp in Viersen verlassen und machen sich nun auf den Weg zum Braunkohletagebau Garzweiler. Geplant ist die Blockade der Kohle-Infrastruktur.
Ab in die KohlegrubeErkelenz. Kurz vor den angekündigten Antikohleprotesten im rheinischen Tagebaurevier haben die Organisatoren ihre Forderung nach einem schnellen Kohleausstieg bekräftigt. "Die Klimakrise ist grausame Realität, wir rasen ungebremst auf eine vier bis sechs Grad heißere Welt zu", erklärte die Sprecherin des Aktionsbündnisses Ende Gelände, Kathrin Henneberger, am Mittwoch in Erkelenz am Braunkohletagebau Garzweiler, wo am Samstag eine Großdemonstration stattfinden soll.
"Wir müssen sofort raus aus der Kohle, nicht erst in 20 Jahren", fügte Henneberger hinzu. Carla Reemtsma von der Schülerbewegung "Fridays for Future" verwies darauf, dass das rheinische Braunkohlerevier "die größte CO2-Quelle Europas" sei und "der Ort, an dem unser aller Zukunft zerstört wird". "Wir brauchen einen schnellen Kohleausstieg und das Ende aller Subventionen in fossile Energieträger", forderte Reemtsma.
Niklas Schinerl von Greenpeace mahnte, nur mit einem "schnellen Start des Kohleausstiegs" könnten der Hambacher Wald am rheinischen Braunkohletagebau Hambach und die vom Kohleabbau betroffenen Dörfer gerettet werden. Doch der Tagebaubetreiber RWE stemme sich "mit aller Macht dagegen und befeuert damit die Klimakrise und gefährdet den sozialen Frieden in der Region".
Auf die Straße und in die Kohlegrube Robert D. Meyer ist begeistert, dass die Klimabewegung sich nicht spalten lässt
Bis einschließlich Sonntag sind im rheinischen Braunkohlerevier zwischen Aachen, Mönchengladbach und Köln eine ganze Reihe Protestaktionen geplant. So findet am Freitag eine internationale Großdemonstration von "Fridays for Future" in Aachen statt, zu der tausende Teilnehmer aus 17 Ländern erwartet werden.
Vorbereitet in die Grube "nd" begleitet zwei "Ende Gelände"-Aktivisten beim Aufbau des Camps und der Planung der Protestaktionen
Am Samstag ist unter dem Motto "Kohle stoppen - Klima und Dörfer retten" eine weitere Demonstration am Tagebau Garzweiler südlich von Mönchengladbach geplant. Veranstalter ist ein Bündnis umwelt- und zivilgesellschaftlicher Gruppen wie Campact, BUND und Greenpeace.
Im Zuge der Proteste soll es auch eine Fahrraddemonstration sowie eine Kundgebung am vom Tagebau bedrohten Dorf Erkelenz-Keyenberg geben. Auch Anhänger von "Fridays for Future" werden am Samstag am Tagebau Garzweiler erwartet.
Training für die Medien Das Klimabündnis "Ende Gelände" bereitet Journalist*innen auf die Protestaktionen im Tagebau vor
Zugleich plant das Klimabündnis Ende Gelände das ganze Wochenende über Aktionen gegen Tagebauinfrastrukturen im Rheinland. Dort betreibt der RWE-Konzern die Braunkohletagebaue Garzweiler, Hambach und Inden, die seit langem im Fokus von Kohlegegnern stehen. Bei Aktionen von Ende Gelände gab es in den vergangen Jahren wiederholt Polizeieinsätze.
RWE rief auch im Vorfeld der diesjährigen Proteste die Teilnehmer dazu auf, "besonnen zu bleiben". "Bitte bringen Sie sich nicht in Gefahr - was als 'ziviler Ungehorsam' ausgegeben wird, ist in Wirklichkeit gefährlicher Leichtsinn und eindeutig rechtswidrig", erklärte RWE Power-Vorstandsmitglied Lars Kulik am Dienstag. Wer zum Beispiel in betriebliche Anlagen eindringe oder Arbeitsabläufe blockiere, begehe Straftaten, "die RWE konsequent zur Anzeige bringt". Agenturen/nd