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Das Zuhause als Bühne

Bühnenbild von Andreas Auerbach für „Der diskrete Charme der Bourgeoisie" im Schauspiel Frankfurt. Bild: Birgit Hupfeld

Bühnenbildner setzen Räume in Szene. Zwei Profis erzählen von ihren ­Wirkungsstätten und verraten, wie viel Theatralik die eigenen vier Wände vertragen.


Wenn Teresa Monfared einen Raum betritt, wandert ihr Blick als Erstes über die darin verteilten Lichtquellen. An ihrem Platz bleibt kaum eine: „Ist ein Raum schlecht oder uneffektiv ausgeleuchtet, kann ich mich nicht konzentrieren", gibt sie amüsiert zu. Sie fühle sich dann regelrecht körperlich unwohl.


Ein klarer Fall von déformation professionnelle, von berufsbedingtem Tick. Und das in gleich zweifacher Hinsicht, denn die Innengestalterin rückt nicht nur Einrichtungen von Büros, Wohnungen und Eventlocations ins rechte Licht; als Szenographin leuchtet sie auch von ihr selbst entworfene Bühnenbilder möglichst perfekt aus. Ihre Arbeit führt sie von Berlin aus durch ganz Deutschland und Europa - und in immer andere Wohnungen oder Hotels. Gerade sei sie in einem Airbnb in Straßburg, erzählt sie am Telefon. Und auch in dieser Wohnung würde sie am liebsten sofort die Beleuchtung optimieren: „Hier hängt eine Lampe, die einfach gar keine Funktion hat."


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