Das heute sei ein Experiment. Noch nie hat Florian Wenninger seine Netze im Winter ausgelegt, schon gar nicht bei derart rauem Wind. Wie auf hoher See schäumen die Donauwellen, als die erste seiner 15 Reusen ins Wasser geht: blaue und braune Plastikgitter, mit einem Loch auf jeder Seite, Modell Willhaben. Und sobald ein Krebs in die Reuse krabbelt, hungrig nach seiner Leibspeise Weißfisch, findet er kaum wieder hinaus.
Es ist eiskalt, kein Abend zum stundenlangen Draußensein, doch die Sache ist ernst: Neue Krebsarten haben Österreichs Flüsse und Seen aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie vermehren sich rasend schnell, fressen alles, was ihnen vor die Zangen kommt, und verdrängen andere Arten. Sie aufzuhalten ist schwierig, aber den Versuch wert. Deshalb steht Florian Wenninger hier, irgendwo nördlich von Wien. Den genauen Fangort verrät ein guter Fischer so wenig wie ein Schwammerlsucher die ergiebigsten Waldlichtungen.
Drei Krebsarten sind in Österreich heimisch, also seit Generationen