W enn Mai Thi Nguyen-Kim früher angab, Chemie zu studieren, traf sie auf Kopfschütteln. Z ehn Jahre später hat sie gerade die letzte Folge ihrer neuen Fernsehshow „maithinkx" für den ZDF abgedreht. Ihr Youtube-Kanal hat 1,4 Millionen Abonnenten. Und wäre da nicht Lockdown Nummer vier, hätte sie sich letzte Woche den Oberhummer Award in Wien abgeholt.
Falter: Frau Nguyen-Kim, 2015 starteten Sie Ihren ersten Youtube-Kanal. Später folgte dort maiLab. Im Oktober lief Ihre Fernsehshow an. Wieso sind Sie genau jetzt im „linearen Fernsehen" gelandet?
Mai Thi Nguyen-Kim: Ich möchte gute Inhalte machen, da ist der Ausspielweg erst einmal sekundär. Noch stecken die großen Produktionsgelder nicht im Online-Bereich. Mit einem Fernsehteam hat man also viel mehr Möglichkeiten als zuhause bei Youtube. Andersherum ist es auch ein Vorteil, den Youtube-Kanal weiterhin zu haben: Ich habe gestern Abend noch schnell ein Video aufgenommen, als das Kind im Bett war. Heute schneiden wir das, und morgen kann es raus. Man ist flexibel, kann aktuell sein.