Christiane Nüsslein-Volhard ist Deutschlands erste Forscherin, die den Nobelpreis bekam. Ein Gespräch über den Moment der Menschwerdung, Frauen im Labor und den Wert der #MeToo-Debatte für die Wissenschaft.
Wo ist nur die Medaille? Christiane Nüsslein-Volhard steht in ihrem Wohnzimmer und kramt durch die Schubladen. "Die hatte ich ewig nicht in der Hand." Ah, da. Sie trägt die Box heran, karminrot, ihr Name in goldenen Buchstaben. Deutschlands erste Nobelpreisträgerin, eine der wenigen Frauen, die je ausgezeichnet wurden. Sie hatte anhand von Genen der Fruchtfliegen herausgefunden, wie sich Organismen entwickeln, das Leben. Ähnlich wie bei Fruchtfliegen funktioniert es bei Menschen.
"Ich habe einige Medaillen bekommen", sagt sie. "Die habe ich ...