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In den vergangenen Monaten mauserte sich ein Viertligist zu einem Club, der Beachtung verdient. Im November startete DHK Flensborg, der dänische Handballverein aus Flensburg, mit der ersten TeamAuction in Deutschland. Dabei machte das Team um Manager Peter Stotz gleich richtig Bambule und legte acht Wochen lang eine erstklassige Performance hin: Mehr - so wirkte es von außen - war nicht möglich.
Einmal Flensburg, immer Flensburg?Damit legte der junge Manager und Exhandballer die Latte nicht nur für nachfolgende Vereine recht hoch auf. Auch sportlich läuft es an der Förde gerade richtig rund: Im Schatten der nach dem Sieg der EHF Champions League scheinbar übermächtigen SG Flensburg-Handewitt mausert sich der Verein langsam. Die Qualifikation für den DHB Pokal in der kommenden Saison strich man fast nebenbei ein, als man sich gegen Mönchengladbach im Amateur DHB Pokal durchsetzte und damit ins Finale einzog.
2012 endet die Saison nicht nur mit sechs Abschieden - unter Anderem dem des jetzigen Managers -, sondern auch mit dem Abstieg aus der dritten Liga. Neuaufbau hieß damals die Devise. Der scheint nach aktuellem Zwischenstand geglückt zu sein:
Ein neues Handballmekka? Möglich wäre esIn der Oberliga liegt man auf Kurs zum WIederaufstieg. Nun folgte der große Wurf mit dem Einzug ins Amateurpokalfinale. Damit ist der erste Titel unter dem neuen Management zum Greifen nah. Peter Stotz wäre aber nicht er selbst, wenn er nicht schon wieder die nächste Idee im Kopf hätte: Für alle Interessierten besteht die Möglichkeit das Final4 live aus dem Flensburger Fanblock mitzuerleben.
Getreu dem Motto der Stadt rücken die beiden Vereine in der o2 World in Hamburg am 09. und 10. Mai 2015 zusammen. Dort sitzen die Fans der DHK Flensborg gemeinsam mit denen der SG Flensburg-Handewitt und feuern ihre Heimteams auf dem Weg zum Titel an. Damit gelingt Flensburg etwas, wovon andere Städte nur träumen können: Die Chance dazu, beide Titel an die Förde zu holen und damit etwas Einmaliges zu schaffen, ist zum Greifen nah.
Bereits Ende 2013 wurde der neue Modus im DHB Pokal angekündigt, um unterklassigen Teams eine Möglichkeit einzuräumen, einen Titel zu erringen. In diesem Jahr findet der Wettbewerb erstmals statt und könnte mit dem Doppeltitel aus Flensburger Sicht ein krönendes Ende finden.
Für die handballverrückte Region Flensburg könnte diese Entwicklung einen großen Entwicklungsschub geben und beide Vereine in ihrer Entwicklung unterstützen. Das Einzugsgebiet von Fans - zwischen Kiel und Aalborg fast genau auf der Grenze zwischen Deutschland und Dänemark gelegen - ist groß. Das Potential und Interesse dürfte nach dem Titel der Champions League noch einmal ansteigen.
Damit könnte der Stadt Flensburg etwas gelingen, was anderen Handballregionen wie beispielsweise Stuttgart mit Frisch auf Göppingen und dem TV Bittenfeld bislang nicht gelang: Zwei Vereine, eine Stadt und mit ein wenig Glück gibt es im kommenden Jahr das Stadtderby in der dritten Liga. Aber auch in Sachen TeamAuction böten sich diverse Möglichkeiten zur Kooperation an: Peter Stotz zeigt, was möglich ist - und die SG kann davon profitieren, indem sie mitmacht.
Zuvor liegt vor beiden Vereinen ein längerer Weg: Vor demjenigen nach Hamburg geht es zunächst mit dem Ligaalltag weiter. Dabei muss die SG Flensburg-Handewitt darauf achten nicht zu viele Federn zu lassen. Auch DHK Flensborg muss die Hausaufgaben machen, um das Ligaziel zu erreichen. Die Fans beider Vereine dürfen sich indes auf den " Marsch zur o2 World" freuen. Diesen kündigte die SG Flensburg-Handewitt heute als Event vor dem Event an.
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