Lisa* nimmt eigentlich keine Drogen, schickt sie vorweg. Dennoch ist sie heute hier im neunten Wiener Gemeindebezirk und sitzt im Kreis mit sieben anderen Menschen, die es tun. Lisa ist hier, um ihnen zuzuhören und um einen Weg zu finden, wie es ihr psychisch besser gehen kann. Die Antidepressiva, die sie vergangenes Jahr eingenommen hatte, und auch die Psychotherapie halfen nicht. Die anderen im Kreis sind hier, um von ihren Erfahrungen mit LSD, MDMA oder Magic Mushrooms zu erzählen. Einige dieser Erfahrungen haben sie im Leben weitergebracht, sie hatten dadurch Erkenntnisse, Gefühle und Momente voller Freude und Glück, haben Fortschritte in ihrer Psychotherapie gemacht, erzählen sie. Dinge, die Lisa auch erreichen will, aber auf ihre Frage, wie sie nun auch zu so einer Erfahrung kommen könnte, antworten die anderen mit Schweigen. Das Gesetz zieht nämlich eine klare Linie zwischen Lisas Antidepressiva, die ihr nicht geholfen haben und den Substanzen, von denen die anderen im Raum sprechen. MDMA, LSD oder Psilycibin in Magic Mushrooms gehören zu den illegalen psychotropen Stoffen. Jahrzehntelang war die Forschung dazu erschwert, ihr medizinischer Nutzen nicht anerkannt. Bald könnte sich das ändern.
*Name von der Redaktion geändert(...)