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Die Kebab-Kontrolleure: So arbeitet das Wiener Marktamt

Wenn Alexander Hengl in einem Lokal auf die Toilette geht, dann kann es schon einmal vorkommen, dass er einen prüfenden Blick in die Küche wirft. Das sei seine Berufskrankheit, sagt er. Denn Hengl ist Lebensmittelkontrolleur der Magistratsabteilung 59 - dem Marktamt der Stadt Wien.

Insgesamt 18.000 Lebensmittelbetriebe werden regelmäßig kontrolliert. „Das sind rund 21.500 Kontrollen, die jährlich stattfinden", erzählt der Inspektor und Sprecher des Marktamts, der sich selbst als „Mann für alles" bezeichnet und überall in Wien unterwegs ist. 3887 der Kontrollen sind risikobasiert, darunter fallen auch die allgemein beliebten Kebab-Imbissstände. Das Marktamt klassifiziert sie als Risikostufe 6 auf der neunstufigen Skala. Der Experte beruhigt aber: Das sei eine mittlere Risikobewertung. Und: „Für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet diese Einstufung eigentlich nichts, für Unternehmen schon, weil sie entsprechend häufiger kontrolliert werden." Konkret beruht die Risikoabschätzung auf den negativen Auswirkungen für Verbraucher:innen „Ein Erdbeer-Stand weist ein geringeres Risiko auf als eine Großküche, die täglich 1000 Personen bekocht", erklärt Hengl. Die Besuche der Lebensmittelinspektor:innen sind „selbstverständlich unangekündigt", sagt er, „sonst wäre es ja fad".

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