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Gewaltschutz für Frauen: Rechnungshof sieht mehrere Schwachstellen

Wie sicher können sich Frauen in Österreich fühlen? Glaubt man dem heute Der Rechnungshof würdigt zwar, "dass niederschwellige Beratung für Frauen über nahezu das gesamte Bundesgebiet angeboten wird". Auch die rund um die Uhr verfügbare Frauenhelpline gegen Gewalt wertet er positiv.

Abseits davon sieht es beim Gewaltschutz allerdings mau aus,

Expertin fordert Verantwortung von Männern

Ein erster Lichtblick für die Frauenrechtlerin: Die unter Sozialminister Wolfgang Mückstein gestartete Sensibilisierungskampagne "Mann spricht's an". Mit Slogans wie "Der Reiz an Dickpicks? Brechreiz" erregte das Ministerium Aufmerksamkeit und forderte Zivilcourage von Männern. 


Eine zielgerichtete und einheitliche Gewaltschutz-Strategie, wie sie der Rechnungshof fordert, sei laut Rösslhumer in Spanien sichtbar, welches für sie als Vorbildland in Sachen Opferschutz gelte. Informationen über bestimmte Aktionen - wie das Notruf-Handzeichen - würden dort flächendeckend kommuniziert, sodass geschulte Angestellte in diversen Bereichen, wie zum Beispiel in Apotheken, bei Hilferufen von Frauen sofort über Abläufe Bescheid wüssten. Margit Kraker, Präsidentin des Rechnungshofes bestätigt: Gewalt- und Opferschutz für Frauen erfordere "Bewusstseinsbildung in der gesamten Gesellschaft sowie nachhaltig wirksame und koordinierte Maßnahmen aller Akteure in diesem Bereich". Diese seien vordergründig das Innenministerium, das Justizministerium sowie das Bundeskanzleramt (BKA). Die Sektion Frauen des BKA sei bundesweit zwar die koordinierende Stelle für Maßnahmen zum Schutz von Frauen, verfüge aber weder über die rechtlichen noch über finanzielle Ressourcen, um diese durchzusetzen, heißt es im Bericht.


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